EM 2021: Finale! Vorschau auf Italien – England – mit den Aufstellungen

Finale bei der Fußball-EM 2021! Am Sonntag, 11. Juli trifft Italien auf England. Mit welcher Aufstellung bestreiten die Teams das Endspiel – und wer holt am Ende den Titel? Unsere Vorschau.
Italien - England Fans EM-Finale 2021
Foto: Pa/PA Wire/dpa
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Am 11. Juli endet die Europameisterschaft 2021, die trotz Corona-Verschiebung offiziell „EURO 2020“ heißt, mit dem großen Finale zwischen Italien und England. Unsere Vorschau auf das EM-Endspiel – mit den voraussichtlichen Aufstellungen.

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Finale in London am 11. Juli: Italien – England (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV)

Italien: Die wohl überzeugendste Mannschaft des Turniers will sich jetzt auch den Titel schnappen. Der zweite EM-Triumph nach 1968 wäre für die Auswahl von Coach Roberto Mancini nach Häme und Spott wegen der verpassten WM 2018 die ultimative Genugtuung. Von der hitzigen Stimmung in Wembley will sich das Team nicht beeinflussen lassen. Mancini wird wohl erneut auf seine eingespielte Startelf setzen.

England: Gelingt England die Krönung vor eigenem Publikum? Schon der erstmalige Einzug in ein EM-Finale ist historisch, der bislang einzige große Titel, der WM-Triumph 1966, liegt 55 Jahre zurück. Es wird vor allem auf Kapitän Harry Kane ankommen, der auch vor einer persönlichen Reifeprüfung steht. Seine vier EM-Tore erzielte der Stürmer alle in der K.o.-Phase – legt er Sonntag nach?

Die Aufstellungen:

ITALIEN: G. Donnarumma – di Lorenzo, Bonucci, Chiellini, Emerson – Jorginho, Barella, Verratti, Chiesa, L. Insigne – Immobile

ENGLAND: Pickford – Walker, Stones, H. Maguire – Trippier, Shaw, Phillips, Rice, Mount, Sterling – H. Kane

Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

Das Wichtigste zum EM-Finale England – Italien:

SCHLÜSSELSPIELER:

Giorgio Chiellini ist das Gesicht Italiens bei diesem Turnier. Auch gegen Englands torgefährlichen Kapitän Harry Kane sowie die schnellen und dribbelstarken Außenstürmer wird viel davon abhängen, wie Chiellini und sein Nebenmann Leonardo Bonucci die Abwehr der Azzurri organisieren. „Sie haben Qualität, aber auch wir haben Qualität in allen Mannschaftsteilen“, sagte der 36-Jährige. Offensiv hat Italien seine Gefährlichkeit in allen Turnierspielen unter Beweis gestellt. Lorenzo Insigne, Federico Chiesa und Ciro Immobile sind mit mutigem Direktspiel immer für ein Tor gut.

Bei England wird vieles von Kapitän Kane abhängen. Wie gut kann sich der Tottenham-Star gegen die starken italienischen Innenverteidiger durchsetzen? «Als Stürmer will ich gegen die besten Verteidiger der Welt spielen, und diese beiden gehören definitiv dazu», sagte Kane. Neben ihm will Raheem Sterling glänzen. Phil Foden, zuletzt Ergänzungsspieler, droht auszufallen. Bei Standards setzen die Briten auf ihre Kopfballstärke.

TRAINER:

Aus einem Team ohne große Stars, das vor dreieinhalb Jahren nach der verpassten WM noch am Boden lag, hat Italiens Coach Roberto Mancini einen Titelkandidaten gemacht. Die Schlüssel zum Erfolg waren für den 56-Jährigen der Teamgeist und eine für italienische Teams ungewohnt offensive und mutige Ausrichtung. Ins Endspiel gehen die Azzurri mit der Super-Serie von 33 ungeschlagenen Partien. Auch vor dem vierten EM-Finale für Italien steht für Mancini fest: „Man muss versuchen, Spaß zu haben. Nur so kann man ein Finale gewinnen.“

Englands Coach Gareth Soutgate ist innerhalb des Turniers zum Helden geworden. Nach dem Sieg im Halbfinale ließ sich der 50-Jährige von den Fans im Wembley-Stadion minutenlang feiern. In London ist der offiziell umgedichtete Song der Band Atomic Kitten längst ein Hit. Aus „Baby, you’re the one“ (in etwa: Liebling, Du bist mein/e Auserwählte/r) wurde schlicht „Southgate, you’re the one“. Der Ex-Nationalspieler, im EM-Halbfinale 1996 gegen Deutschland im Elfmeterschießen noch der große Verlierer, lässt seine Mannschaft nicht immer attraktiv, dafür aber sehr effektiv spielen. Die Engländer rennen füreinander und kämpfen bis zum Umfallen.

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ZUSCHAUER:

Zuletzt vor dem Halbfinale gab es auch unschöne Szenen. Die Fans buhten und pfiffen, als die dänische Nationalhymne abgespielt wurde. Die UEFA sprach deshalb eine Geldstrafe aus. Und Southgate appellierte, dieses Verhalten gegen Italien nicht zu wiederholen. Der Nationaltrainer vermutete, dass das Italien anstacheln könnte. Wahrscheinlich nicht zu unrecht. „Es ist nicht unser erstes Spiel vor gegnerischen Fans. Zu Hause zu spielen, hilft dir. Das einzige, was mich interessiert, ist es, dieses wunderschöne Stadion zu genießen“, sagte Chiellini.

HISTORIE IN DREI BEISPIELEN:

Noch nie hat Italien bei einem großen Turnier gegen England verloren. Zum Start in die WM 2014 setzte sich Italien in einer Hitze-Schlacht in Manaus mit 2:1 durch – am Ende scheitern dennoch beide großen Nationen krachend schon in der Vorrunde.

EM 2012: Wie cool war eigentlich Andrea Pirlo? Nach 120 Minuten steht es im Viertelfinale zwischen England und Italien 0:0, es geht ins Elfmeterschießen. Riccardo Montolivo verschießt als Erster, Italien steht also unter Druck. Und was macht Pirlo als nächster Schütze der Azzurri? Er schlenzt den Ball lässig per Panenka in die Mitte des Tores. England versagen danach mal wieder die Nerven. Italien gewinnt 4:2.

WM 1990: Dieses Spiel wollte keine von beiden Mannschaften haben. Als Verlierer ihrer Halbfinal-Spiele trafen England und Italien im Duell um den dritten Platz aufeinander. Die Italiener setzten sich dank eines späten Elfmeter-Treffers von Salvatore Schillaci mit 2:1 durch, der Stürmer wurde dadurch immerhin Torschützenkönig des Turniers.

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dpa