Corona-Ausbruch bei Jahn Regensburg: DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Bremen abgesagt

Nach rätselhaften Corona-Fällen beim SSV Jahn Regensburg ist das Spiel im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen abgesagt worden.
Mersad Selimbegovic Jahn Regensburg
Foto: Daniel Karmann/dpa-Pool/dpa
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Nach rätselhaften Corona-Fällen beim SSV Jahn Regensburg ist das Spiel im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen abgesagt worden. Nach Cheftrainer Mersad Selimbegovic seien weitere Infektionen beim Fußball-Zweitligisten aufgetreten, berichtete Jahn-Geschäftsführer Christian Keller bei der Pressekonferenz.

Inzwischen sind acht positive Fälle aufgetreten. Bei mindestens vier der Infizierten wurde die britische Variante des Virus nachgewiesen. Zuvor hatte „sportschau.de“ darüber berichtet. Nach Auskunft der Behörde ist es möglich, dass auch die anderen vier Betroffenen mit der Virusmutante B.1.1.7 infiziert seien. Nach bisherigen Untersuchungen wisse man das noch nicht.

Das gesamte SSV-Betreuerteam und die Mannschaft müssten nun in eine zweiwöchige Quarantäne. Die Spielleitung setzte die für Dienstag (18.30 Uhr) terminierte Pokal-Partie ab. „Hintergrund sind die behördlich angeordneten Quarantänemaßnahmen für den Verein Jahn Regensburg“, hieß es. Über die Neuansetzung der Partie werde der DFB in Abstimmung mit beiden Vereinen schnellstmöglich entscheiden.

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Keller erzählte, dass sich Selimbegovic mit der als besonders ansteckend geltenden britischen Mutante infiziert habe. Die ohnehin schon strengen Schutzmaßnahmen seien dann wohl „nicht mehr stark genug“ gewesen. „Wir waren auch nicht weniger vorsichtig und weniger achtsam, es ist alles so gelaufen wie immer. Wir können es uns deshalb auch nicht wirklich erklären.“

Selimbegovic war bereits am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet worden und verpasste das Zweitligaspiel am selben Abend gegen Paderborn (1:0). Alle anderen Akteure in der Regeltestung seien negativ gewesen, das Spiel konnte gemäß Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga stattfinden.

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Der 38-Jährige berichtete der „Mittelbayerischen Zeitung“ kurz danach, dass er keine Symptome habe. Er konnte sich demnach auch nicht erklären, wo er sich infiziert haben könnte. „Das ist jetzt wieder eine Ausnahmesituation in einem Ausnahmezustand“, befand Selimbegovic. Den Sieg verfolgte er in häuslicher Quarantäne, an der Seitenlinie vertrat ihn sein Assistent Sebastian Dreier.

Keller: „Ich kann es mir nicht erklären“

„Mersad ist untröstlich“, sagte Keller vor dem beim Jahn als größtes Spiel der Vereinsgeschichte titulierten Pokal-Kracher. Nach dem Corona-Fall beim Coach habe der Verein die Frequenz der Tests sogar auf jeden Tag erhöht. Am Sonntagabend seien dann viele negative Tests zurückgekommen, einige fehlten. Diese fehlenden Tests seien dann am Montagmorgen allesamt positiv zurückgekommen. „Ich kann es mir nicht erklären, weil wir penibelst darauf achten, seit April 2020 Kontakte zu reduzieren“, sagte Keller mit Blick auf den damaligen Neustart des Profi-Fußballs in der Corona-Pandemie.

Damit dürften auch die Zweitligaspiele des Jahn in Osnabrück am 7. März und zuhause gegen die SpVgg Greuther Fürth am 13. März nicht wie terminiert stattfinden. Weder für die Ligapartien noch für das Pokalspiel gegen Bremen gab es zunächst Ersatztermine.

dpa