Die Bundesliga-Partie zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund am Samstagabend hatte vieles zu bieten. Da wäre zum einen natürlich die Aufholjagd des BVB, an der Erling Haaland mit vier Toren maßgeblichen Anteil hatte. Zum anderen Youssoufa Moukoko, der nach seiner Einwechslung in der Schlussphase mit 16 Jahren und einem Tag zum jüngsten Bundesliga-Spieler aller Zeiten wurde. Doch bei den Zuschauern – allen voran den neutralen – gab es nur ein Thema: DAZN.
Denn wegen einer technischen Panne konnten zahlreiche Nutzer des Anbieters fast die komplette erste Hälfte des Spiels nicht sehen. Beim Login wurde immer wieder eine Fehlermeldung angezeigt.
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Als die Probleme auch bei Herthas Führungstor durch Matheus Cunha in der 33. Minute nicht behoben waren, ärgerten sich natürlich vor allem die Anhänger der Berliner. Wenige Minuten zuvor hatte DAZN via Twitter um Entschuldigung gebeten und versichert, mit Hochdruck an einer Lösung des Problems zu arbeiten.
Liebe DAZN Community, bitte entschuldigt die technischen Probleme, wir haben euch gehört und arbeiten mit Hochdruck daran!
— DAZN DE (@DAZN_DE) November 21, 2020
Doch viele Fußballfans brachten wenig Verständnis auf und drohten im ersten Zorn teils mit Kündigung:
https://twitter.com/drippoOFFF/status/1330240215986868226
Andere fühlten sich „nur“, sagen wir mal, schlecht:
Ich war grad nicht der einzige der wegen Dazn Servern 200 mal seine Daten übern Controller eingegeben hat und sich wie ne missgeburt gefühlt hat oder?
— GamerBrother (@GamerBr0ski) November 21, 2020
Als heimliche „Anführerin“ der „Rebellion“ tat sich bereits nach kurzer Zeit ein prominentes Gesicht hervor: Marie von den Benken. Sie verglich DAZN sogar mit Donald Trump:
30 Euro im Monat für @DAZN_DE, nur damit man das einzige Spiel der Saison, das man dort gucken möchte, nicht sehen kann, weil #DAZN sein System so im Griff hat, wie Donald Trump Waldbrände.
Ihr seid echt der Andi Scheuer der Sport-Streaming-Dienste, @DAZN_DE! #BSCBVB
— Marie von den Benken (@Regendelfin) November 21, 2020
Nachdem auch der Anbieter zuvor offensiv mit dem möglichen Debüt von Dortmunds Jungstürmer Youssoufa Moukoko geworben hatte, vermutete mancher Nutzer im Spaß BVB-Sportchef Michael Zorc hinter der Panne. Zorc hatte zuletzt sein Missfallen über den medialen Hype um den 16-Jährigen geäußert. Ob Zorc sich daher kurzerhand Zugang zu den Servern verschafft hatte, um das Ganze noch etwas herauszuzögern?
Bis der Dazn-Stream läuft, ist Moukoko 17.
— Peter Ahrens (@Peter_Ahrens) November 21, 2020
Zumindest auf den guten, alten Videotext war einmal mehr Verlass. Früher war einfach alles besser:
Bei mir läuft #DAZN einwandfrei! #BSCBVB pic.twitter.com/jortglIBpa
— Elmar Redemann (@ERedemann) November 21, 2020
Eine kurzfristige Umbenennung des Anbieters hätte wohl vielen enttäuschten Zuschauern gefallen:
DAZN heute mit heftigen SkyGo-Vibes 😂 #BSCBVB pic.twitter.com/3SlM6C38F6
— WUMMS (@WUMMSSS) November 21, 2020
Immerhin: Rechtzeitig zur Toreflut nach der Pause mit dem Haaland-Viererpack hatte DAZN den Fehler dann gefunden. Und so konnten dann, mit den passenden Bildern im Kopf, auch Straßen in der Hauptstadt umbenannt werden:
Möglicherweise musste ich gerade beim Spaziergang in Berlin sehr lachen. 😂 @BVB @ErlingHaaland #Haaland #BSCBVB pic.twitter.com/Ay1Sov9WSI
— Marvin Ronsdorf (@Marvin_Ronsdorf) November 22, 2020
So konnten die Zuschauer am Ende auch noch den historischen Moment sehen, als Moukoko mit seiner Einwechslung zum jüngsten Spieler der Bundesliga-Geschichte wurde. Da fühlte sich so mancher an die eigene Jugend erinnert. Zumindest fast:
Ich hab einen Tag nach meinem 16. auch Fußball gespielt. Allerdings verkatert in der Kreisliga. #BSCBVB #Moukoko
— WUMMS (@WUMMSSS) November 21, 2020
DAZN durfte das 5:2 des BVB in Berlin übertragen, da es wegen der Länderspiele in dieser Woche kein Freitagspiel gab und die Partie stattdessen für den Samstagabend um 20.30 Uhr angesetzt worden war.
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Der Streamingdienst hält in dieser Saison die Rechte an den Freitags- und Montagsspielen sowie einigen Sonntagspartien. Von der kommenden Spielzeit an zeigt DAZN bis 2024/25 pro Saison 106 Erstliga-Partien am Freitag und Sonntag.
mit Agenturmaterial (dpa)