Darum ist im Amateurfußball ein Saison-Abbruch nicht einfach möglich

Der deutsche Amateurfußball tut sich weiter schwer mit Saison-Abbrüchen wegen der Coronavirus-Pandemie. Offenbar fürchten die Verbände Klagewellen.
Fußball Rote Karte Schiedsrichter
Foto: Patrick Seeger/dpa
Fußball Rote Karte Schiedsrichter
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Der deutsche Amateurfußball tut sich weiter schwer mit möglichen Saison-Abbrüchen wegen der Coronavirus-Pandemie. Offenbar fürchten die Verbände Klagewellen, sollte in den Ligen von den Regionalligen abwärts die Spielzeit vorzeitig beendet werden.

In den Spielordnungen ist ein vorzeitiger Saisonabbruch nicht geregelt. „Genausowenig wie bei der DFL für die Lizenzligen ist dieser Fall unter dem Dach des DFB vorgesehen“, sagte der Sportrechtler Markus Buchberger den „Ruhr Nachrichten“ (Sonntag).

Um dies zu regeln, müsste zudem erst der Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) tagen. „Wir können das jetzt auch nicht schnell aufschreiben. Dafür bräuchten wir einen Bundestagsbeschluss“, sagte der Vorsitzende des DFB-Spielausschusses Manfred Schnieders.

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Die DFB-Landesverbände im Deutschen Fußball-Bund hatten sich wegen der Corona-Krise darauf verständigt, den Spiel- und Trainingsbetrieb abwärts der Regionalligen bis auf Weiteres auszusetzen. Die Saison ohne Zuschauer fortzusetzen, scheint vor allem in den höheren Ligen, wo die Clubs besonders von Zuschauereinnahmen abhängig sind, unrealistisch.

Bei einem Saison-Abbruch könnten etwa Sponsoren Geld zurückverlangen und klagen. „Der DFB und auch die unter ihm angesiedelten Verbände dürfen eine Absage der Restsaison nur als letztes Mittel festlegen, auch um sich gegen solche Ansprüche zu schützen“, sagte Rechtsanwalt Buchberger.

Die Verbände rätseln, wie sie mit der Situation umgehen können. Denn selbst, wenn ein Abbruch unvermeidbar wäre, droht ein neues Dilemma: Die Frage nach Auf- und Abstieg müsste geklärt werden.

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dpa