Corona – diese Bundesliga-Spieler wissen nicht, wie es weitergeht

Die Ungewissheit in der Bundesliga ist aufgrund der Corona-Krise groß – gerade für Spieler, deren Verträge im Sommer auslaufen, sind es unsichere Zeiten.
Mario Götze BVB
Foto: David Inderlied/dpa
Mario Götze BVB
Foto: David Inderlied/dpa

Seit mittlerweile rund zwei Wochen rollt der Ball in der Fußball-Bundesliga aufgrund der Corona-Krise nicht mehr. Wie es in den kommenden Wochen und Monaten weitergeht, steht in den Sternen – gerade für die Spieler, deren Verträge Ende Juli auslaufen, ist das eine ungewisse Lage.

Als Schiedsrichter Deniz Aytekin am 11. März das erste Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln anpfiff, haben wahrscheinlich nur wenige Bundesliga-Beobachter damit gerechnet, dass es die letzte Partie auf absehbare Zeit sein würde.

Anfang dieser Woche hat das DFL-Präsidium getagt und das Ergebnis war, dass der Ball zumindest mal bis zum 30. April aufgrund des Coronavirus ruhen soll. Einen Beschluss, wie und wann es aber wirklich weitergehen soll, gibt es noch nicht.

Irrer Plan! So soll die Bundesliga zu Ende gespielt werden

Ein Datum, das im Gesamtkontext Fußball-Saison 2019/20 immer wieder fällt, ist der 30. Juni. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich eingebürgert, dass die Verträge von eigentlich allen Spielern und auch der meisten sportlichen Verantwortlichen bis Ende Juni datiert sind.

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Durch die Ausfälle und Verschiebungen in diesem Jahr könnte das eigentlich eher symbolische Datum allerdings eine wichtige Rolle spielen! Selbst bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs Anfang Mai könnte es schwierig werden, die noch ausstehenden Partien bis zum 30. Juni auszutragen.

Einige Teams u.a. in der Bundesliga und der Premier League müssen in diesem Zeitraum noch zehn Ligaspiele betreiben, dazu kommen noch Champions- und Europa League sowie die nationalen Wettbewerbe.

Corona-Krise: Bundesliga-Clubs dürfen Gehälter nicht kürzen

Den Spielbetrieb bis in den Juni zu ziehen, könnte aufgrund der Vertragslaufzeiten juristisch schwierig werden. Aktuell tut sich aufgrund der Corona-Krise und der daraus resultierenden finanziellen Einschnitte auf dem Transfermarkt sehr wenig.

Allerdings dürfen Vereine seit Jahresbeginn offiziell Kontakt zu Spielern aufnehmen, deren Verträge am 30. Juni 2020 ausläuft – der neue Kontrakt würde, sollten die Verhandlungen erfolgreich sein, dann schon zum 1. Juli beginnen.

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Diesbezüglich hat es bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Entscheidungen bzw. Einschränkungen gegeben – das bewährte Modell wurde (noch) nicht ausgesetzt. Allerdings hat die Spielergewerkschaft FIFPRO bereits in Aussicht gestellt, dass es auch auf dem Transfermarkt Veränderungen gehen könnte. Zudem gäbe es im Falle einer Saisonverlängerung offenbar für die Vereine die Möglichkeit, Verträge um vier Wochen zu verlängern.

Auch in der Bundesliga ist bei vielen Spielern die Zukunft über den 30. Juni hinaus noch ungewiss – dazu zählen unter anderem WM-Held Mario Götze, Leverkusens Charles Aranguiz oder Lukasz Piszczek, der mit dem BVB zweimal Meister wurde.

TV- und Streaming-Tipps für Sport-Fans in der Corona-Krise

Das Problem ist allerdings kein bundesligaspezifisches – auch in den anderen Ligen machen sich Spieler und Vereine viele Gedanken. Willian vom FC Chelsea hat im Interview mit dem brasilianischen TV-Sender „Esporte Interativo“ schon seine Bereitschaft signalisiert, auch nach Vertragsende für die „Blues“ aufzulaufen, sollten dann noch Spiele ausstehen.

Bislang durften sich Topspieler bei auslaufenden Verträgen nicht nur auf gute Vertragsangebote, sondern auch auf reichlich Handgeld freuen. Das könnte in diesem Sommer anders laufen.

Hier findet ihr alle Bundesliga-Spieler mit auslaufendem Vertrag zum Ende der Saison im Überblick:

Bayern München: –

Borussia Dortmund: Mario Götze, Lukasz Piszczek, Eric Oelschlägel

RB Leipzig: – 

Borussia Mönchengladbach: Raffael, Tobias Strobl, Oscar Wendt, Fabian Johnson, Torben Müsel, Max Grün

Bayer Leverkusen: Charles Aranguiz, Ramazan Özcan, Niklas Lomb, Adrian Stanilewicz

Schalke 04: Benjamin Stambouli, Daniel Caligiuri, Timo Becker

VfL Wolfsburg: Robin Knoche, Ismail Azzoui, Niklas Klinger

SC Freiburg: Janik Haberer, Amir Abrashi, Lukas Kübler, Florian Kath

TSG Hoffenheim: Michael Esser, Alexander Stolz

1. FC Köln: Thomas Kessler, Robert Voloder

Union Berlin: Christian Gentner, Rafal Gikiewicz, Sebastian Polter, Grischa Prömel, Florian Hübner, Ken Reichel, Felix Kroos, Manuel Schmiedebach, Michael Parensen, Jacob Busk, Leo Oppermann

Eintracht Frankfurt: Makoto Hasebe, Gelson Fernandes, Jonathan de Guzman, Marco Russ, Sahverdi Cetin, Patrick Finger

Hertha BSC: Vedad Ibisevic, Salomon Kalou, Thomas Kraft, Peter Pekarik, Alexander Esswein

FC Augsburg: Stephan Lichtsteiner, Maurice Malone, Simon Asta

Mainz 05: Daniel Brosinski, Stefan Bell, Niklas Kölle

Fortuna Düsseldorf: Oliver Fink, Adam Bodzek, Niko Gießelmann, Kevin Stöger, Robin Bormuth, Markus Suttner, Diego Contento, Michael Rensing, Tim Wiesner, Maduka Okoye

Werder Bremen: Nuri Sahin, Sebastian Langkamp, Fin Bartels, Ilia Gruev, Claudio Pizarro (hat Karriereende bereits verkündet)

SC Paderborn: Uwe Hünemeier, Klaus Gjasula, Ben Zolinski, Leon Brüggemeier

Bei diesen bekannten Spielern aus der 2. Bundesliga läuft ebenfalls der Vertrag aus: Mario Gomez (VfB Stuttgart), Julian Korb, Marc Stendera (beide Hannover 96), Mikael Ishak (1. FC Nürnberg), Aaron Hunt, Kyriakos Papadopoulos (beide HSV). (Quelle: Transfermarkt)

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Unabhängig von ohnehin auslaufenden Verträgen hat natürlich auch die sportliche Situation eines Vereins einen großen Einfluss auf Planungssicherheit und Kaderaktivitäten für die kommende Saison. Da ist gerade Werder Bremen als ein Verein, der überraschend in den Abstiegskampf gerutscht ist, zu nennen – den Verantwortlichen stünde beim bitteren Gang in die 2. Liga sicherlich ein größerer Umbruch bevor.