Sky trennt sich von Jörg Dahlmann mit sofortiger Wirkung – Kommentator enttäuscht

Sky-Kommentator Jörg Dahlmann geriet zuletzt mehrfach in die Kritik. Zum Saisonende stand die Trennung bevor. Nun allerdings zieht der Pay-TV-Sender sogar schon vorzeitig die Reißleine und trennt sich von Dahlmann sofort.
Jörg Dahlmann Sky
Foto: Instagram/joergdahlmann
Foto: Instagram/joergdahlmann

Die Zeit von Jörg Dahlmann beim Bezahlsender Sky hat ein abruptes Ende gefunden. Der Kommentator wird ab sofort nicht mehr eingesetzt. Das bestätigte ein Sprecher des Pay-TV-Senders am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Der 62-Jährige, dessen Vertrag bei Sky noch bis zum Sommer lief, soll demnach keine weiteren Einsätze mehr erhalten. „Sky hat über viele Jahre hinweg gut mit Jörg Dahlmann zusammen gearbeitet. Allerdings hat er sich aus unserer Sicht bei seinen Kommentaren nun mehrfach unsensibel und unpassend verhalten“, sagte der Sprecher. „Sky ist sich seiner Verantwortung als Medienunternehmen bewusst und hat sich deshalb dazu entschieden, dass er ab sofort nicht mehr eingesetzt wird.“

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Dahlmann hatte zuletzt beim Zweitligaspiel zwischen Erzgebirge Aue und Hannover 96 für Schlagzeilen gesorgt, als er über den Japaner Sei Muroya sagte: „Es wäre sein erster Treffer für 96 gewesen. Den letzten hat er im Land der Sushis geschossen.“

Diese Aussage hatte einen Shitstorm in den Sozialen Netzwerken zur Folge. Schnell entstand eine Debatte darüber, ob „Land der Sushis“ rassistisch sei oder nicht. Und in diese Debatte stieg Dahlmann über Instagram selber ein. „Normalerweise wollte ich auf Unsinn nicht mehr antworten. Wenn ich Japan als Land der Sushi bezeichne, ist das tatsächlich Rassismus? Das is doch wohl nicht Dein Ernst oder?“ Später postete er ein Foto, auf dem er Sushi isst. Die Bildunterschrift: „Ja zu Sushi, nein zu Rassismus“.

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Und ganz Dahlmann-like gab es auch zu seiner Entlassung ein Statement. „Ja, was soll ich sagen? Ich habe mit Bedauern die Ku?ndigung entgegengenommen“, schrieb er auf Instagram und bezeichnete sein Sky-Aus als „Sieg ’sozialer Hater‘ u?ber den freien Journalismus“. Er fühle sich „durch die sofortige Trennung in eine rassistische Ecke gedra?ngt“, wehre sich „aber mit Ha?nden und Fu?ßen gegen diese absurden Vorwu?rfe. Ich hasse Rassismus! Weltoffenheit und Diversita?t sind mir wichtige Anliegen. Die Trennung aus diesem Grund ist aus meiner Sicht nicht okay und nicht fair.“

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„Liebe Instagram-Freunde. Es geht hier nicht darum, ob man mich mag als Reporter oder eben nicht mag, es geht hier um einen schlimmen Vorwurf. Habt bitte Versta?ndnis, dass da die Emotionen bei mir hochkochen und ich auch von Sky entta?uscht bin. Ich mo?chte Respekt und Gerechtigkeit, keine Fehlinterpretationen“, fuhr er fort. Und trotz seiner Enttäuschung bedankt er sich im Anschluss beim Sky-Team und seinen Kollegen für eine „unglaubliche heutige Solidarita?tswelle“.

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Erst vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Dahlmanns Vertrag bei Sky im Sommer nicht verlängert wird. Kurz zuvor, im Dezember 2020, hatte ein sexistischer aufgefasster Kommentator in Richtung Sophia Thomalla für Aufruhr gesorgt.

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Thomalla ist die Freundin von Union-Berlin-Torwart Loris Karius. Während eines Spiels zitierte Dahlmann kurz Karius‘ Werdegang, der ihn auf die Bank von Union Berlin geführt hat und merkte an: „Das hat den Vorteil, dass er zu Hause kuscheln kann mit seiner Sophia. Für so eine Kuschelnacht mit Sophia würde ich mich auch auf die Bank setzen.“ Thomalla selbst habe ihm diesen Spruch nicht übel genommen und darüber gelacht, berichtete Dahlmann später.

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