Die Fußball-Bundesliga nimmt die Saison am 16. Mai wieder auf. Die 36 Profivereine entschieden sich am Donnerstag auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga dafür, den Spielbetrieb wie von Bund und Ländern vorgegeben erst in der zweiten Mai-Hälfte fortzusetzen und nicht schon am 15. Mai, wie zuvor vom Präsidium beschlossen.
Das DFL-Präsidium hatte sogleich Fakten geschaffen und trotz der Bedenken einiger Vereine den frühestmöglichen Starttermin festgelegt, auf den Freitag (15. Mai) als Spieltermin wurde noch verzichtet. „Wir halten uns streng an den Vorgaben“, sagte DFL-Chef Christian Seifert auf der Pressekonferenz und zeigte sich erleichtert über die Entscheidung vom Vortag: „Die Entscheidung bedeutet für manche Clubs das wirtschaftliche Überleben.“
Damit startet die Bundesliga am Samstag, 16. Mai mit dem 26. Spieltag wie folgt:
Borussia Dortmund – FC Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr)
RB Leipzig – SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr)
TSG Hoffenheim – Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr)
Fortuna Düsseldorf – SC Paderborn (Samstag, 15.30 Uhr)
FC Augsburg – VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr)
Eintracht Frankfurt – Borussia Mönchengladbach (Samstag, 18.30 Uhr)
1. FC Köln – FSV Mainz 05 (Sonntag, 15.30 Uhr)
Union Berlin – FC Bayern München (Sonntag, 18 Uhr)
Werder Bremen – Bayer Leverkusen (Montag, 20.30 Uhr)
Vor allem Werder Bremen und der FSV Mainz 05 hatten für mehr Vorbereitungszeit plädiert. „Wir akzeptieren die Entscheidung des DFL-Präsidiums selbstverständlich, hätten uns allerdings insbesondere aus Gründen der Wettbewerbsintegrität einen etwas späteren Start gewünscht“, sagte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann bei „deichstube.de»“.
Kontroverse Diskussionen zum Starttermin habe es laut Seifert am Donnerstag nicht mehr gegeben. Die Saison soll bis zum letzten Juni-Wochenende am 27./28. Juni abgeschlossen werden. Auch eine Relegation ist vorgesehen.
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In der Bundesliga geht es damit am 16. Mai gleich mit dem brisanten Revierderby Borussia Dortmund gegen Schalke 04 weiter. „Sportlich ist das nach wie vor eine große Rivalität. Beide Klubs haben sich in den letzten Monaten aber auch fair unterstützt“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der „Bild“.
Unterdessen wurden bei der zweiten Testwelle zwei weitere Positiv-Befunde festgestellt. Daher mahnte Seifert noch einmal eindringlich: „Jedem muss klar sein: Wir spielen auf Bewährung. Ich erwarte von jedem, dass er dieser Verantwortung gerecht wird. Unser Konzept kann nur das Ziel haben, Infektionen frühzeitig zu entdecken.“ In einer ersten Testreihe waren von 1724 Proben zehn positiv ausgefallen.
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Bevor es losgeht, müssen sich alle Teams in eine einwöchige Quarantäne begeben. Die Politik hatte diese Maßnahme und die Einhaltung von strikten Hygieneregeln, die auch Bestandteil des DFL-Konzepts sind, zur Bedingung für eine Saison-Fortsetzung gemacht. „Ein bisschen Bauchgrummeln hat jeder dabei. Die Liga steht auch schwer unter Bewährung, das einzuhalten. Die Öffentlichkeit wird genau hinschauen“, sagte Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder am Donnerstag im Radiosender Bayern1.
Seifert verkündete zudem, dass die DFL befristet fünf Auswechslungen pro Mannschaft erlauben werde, sollte die FIFA diese Regelung beschließen.
Relegation weiterhin vorgesehen
Im Konzept der Saison-Fortsetzung der Bundesliga ist auch weiter eine Relegation zwischen dem Tabellen-16. der 1. Liga und dem Dritten der 2. Liga vorgesehen. Das erklärte DFL-Boss Christian Seifert am Donnerstag. Einen Termin dafür nannte er nicht, die Spiele müssten aber nach dem geplanten Saisonende der Ligen am 27. und 28. Juni stattfinden.
Somit könnten zumindest diese Partien sogar nach dem 30. Juni und damit nach dem Auslaufen einiger Verträge stattfinden. Ob es auch Entscheidungs-Spiele zwischen dem Drittletzten der 2. Bundesliga und dem Dritten der 3. Liga geben wird, hängt laut Seifert von einer Entscheidung über einen möglichen Restart in Liga drei ab.
DFB-Pokal wird zeitnah terminiert
Seifert erwartet auch, dass „in absehbarer Zeit“ die Halbfinals im DFB-Pokal terminiert werden. Dies obliege jedoch dem Deutschen Fußball-Bund. Dieser hatte sich zuvor irritiert drüber gezeigt, dass die Politik in das Startsignal für die Bundesliga und 2. Liga nicht auch den DFB-Pokal mit eingeschlossen hat. Die DFB-Spitze ist nach dpa-Informationen umgehend bei einigen Spitzenpolitikern und auch Ministern aktiv geworden.
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Der Verband war nach der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch gebeten worden, für DFB-Pokal sowie 3. Liga und Frauen-Bundesliga ebenfalls tragfähige Zukunftskonzepte für Spiele ohne Zuschauer in der Corona-Krise zu entwickeln. Im Halbfinale treffen der FC Bayern München und Eintracht Frankfurt sowie Regionalligist 1. FC Saarbrücken und Bayer Leverkusen aufeinander.
Auch Schiedsrichter werden getestet
Die Referees der 1. und 2. Bundesliga müssen sich vor dem Wiederanpfiff in der Corona-Krise ebenfalls Tests unterziehen. „Selbstverständlich wird es für Schiedsrichter, Linienrichter und vierte Offizielle ebenfalls hygienische und medizinische Anforderungen geben“, sagte DFL-Boss Christian Seifert bei der Pressekonferenz nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga am Donnerstag.
Seifert verwies darauf, dass der Deutsche Fußball-Bund für das Schiedsrichterwesen zuständig ist. „Der DFB hat uns mitgeteilt, dass er die Umsetzung des Konzepts in die Hand nimmt. Das wird auch Testungen vor dem ersten Spieltag beinhalten“, sagte er.
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Der 50-Jährige kündigte auch bauliche Veränderungen im Kölner Videokeller an, „die es uns ermöglichen, die Sicherheitsvorkehrungen umzusetzen, die erfüllt sein müssen, um auch dort einen Arbeitsschutz zu gewährleisten und das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten“.
Nach einem Bericht des „kicker“ wurde bisher noch kein Unparteiischer auf das Coronavirus getestet. Unklar ist unter anderem, unter welchen Schutzmaßnahmen im Kölner Videokeller gearbeitet werden soll und welche Quarantäne-Maßnahmen gelten. Der DFB kündigte eine Mitteilung nach der Schalte der Schiedsrichter-Elite-Kommission mit ihren Spitzenreferees am Donnerstag und Freitag an.
dpa