DAZN erhöht Preise massiv: Doppelte Abo-Kosten ab Februar

DAZN drückt beim Preis mächtig aufs Gas: Ab Februar müssen Kunden für ein Monats-Abo doppelt so viel zahlen wie bisher.
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Das DAZN-Logo auf einem Smartphone. Foto: Shutterstock/David Esser
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Das DAZN-Logo auf einem Smartphone. Foto: Shutterstock/David Esser

Keine guten Nachrichten für alle DAZN-Kunden: Der Streamingdienst erhöht ab Februar erneut seine Preise. Beim Monatsabo zahlen Kunden dann doppelt so viel wie bisher.

Wie DAZN bekanntgab, kostet das Monatsabo ab dem 1. Februar 29,99 Euro statt 14,99 Euro, der günstigste Vertrag für ein Jahr 274,99 statt 149,99 Euro. Dieser Preisanstieg gilt für neue Kunden und jene, „die ihre beendete Mitgliedschaft reaktivieren“. Bestehende Abonnenten zahlen zunächst noch bis zum 31. Juli den aktuellen Preis. Wie viel sie anschließend zahlen müssen, sei noch nicht geklärt, hieß es.

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Zu Begründung des enormen Preisanstiegs schrieb DAZN: „Damit wird die Sport-Plattform der Qualität und der Wertigkeit ihres seit Saisonbeginn stark erweiterten Angebots gerecht und positioniert sich mit einem angemessenen Preis im Marktgefüge.“

DAZN-Preisanstieg „überraschend hoch“

DAZN hatte zuletzt massiv in Rechte investiert und Konkurrenten beim Wettbieten um die Medien-Angebote der Deutschen Fußball Liga und der UEFA ausgestochen. Der Streaminganbieter darf seit Beginn der Saison die Partien der Fußball-Bundesliga am Freitagabend und am Sonntagnachmittag live zeigen. Außerdem sind fast alle Spiele der Champions League im Angebot – während Sky leer ausging und derzeit keine Spiele der Königsklasse im Angebot hat.

Details wie die Abonnentenzahl nannte DAZN zwar nicht. Es scheint aber unwahrscheinlich, dass der derzeitige Kundenstamm und die bisherigen Preise ausreichen, um die Rechtekosten von mehreren 100 Millionen Euro im Jahr auszugleichen.

„Eine weitere Preiserhöhung war angesichts der Werthaltigkeit der Bundesliga- und Champions-League-Rechte und der Rechtekosten durchaus erwartbar“, sagte Christian Frodl der Deutschen Presse-Agentur. Der Experte im Sportrechtemarkt bei der Kanzlei Klinkert Rechtsanwälte fügte jedoch an: „Dieser Preissprung ist allerdings überraschend hoch ausgefallen.“

„Es ist eine Neupositionierung des Produkts im Premiumsegment“, sagte der früher für die DFL und Sky tätige Rechte-Experte Frodl über die Preiserhöhung von DAZN: „Kernzielgruppe sind nun langfristig gebundene Bestandskunden. Die ursprünglich von DAZN angesprochenen jüngeren Kunden mit Wunsch nach einem flexiblen Abo und hoher Preissensivität dürften mit der neuen Preisstruktur hadern. Insofern ist es spannend zu sehen, wie sich dieser Schritt auf die Marktwahrnehmung von DAZN auswirkt.“

DAZN im Vergleich zu Sky weiter günstiger

Seit August 2016 ist DAZN in Deutschland aktiv und hatte zunächst für Aufsehen gesorgt, als er dem etablierten Konkurrenten Sky die Rechte für die Premier League wegschnappte. Anfangs kostet das Monatsabonnement 9,99 Euro. Zuletzt hatte der Internet-Sportsender zur neuen Spielzeit von 11,99 auf 14,99 Euro erhöht. Zum Paket des Pay-Anbieters, der zuletzt auch große Erstliga-Pakete für den italienischen und spanischen Markt erworben hatte, gehören nach eigenen Angaben in Deutschland 8000 Live-Sport-Events pro Jahr.

Im Vergleich zu Sky ist DAZN auch nach der Preiserhöhung noch günstiger. Der etablierte Konkurrent kassiert allein für die Samstagsspiele der 1. Liga und sämtliche Partien der 2. Liga nach einem Einstiegspreis (20,75 Euro) 32 Euro im Monat. Wer DFB-Pokal, Premier League und Formel 1 schauen will, benötigt das Sport-Paket für 25 Euro (Neukunden 17,25 Euro).

Dritter Anbieter hierzulande mit einem großen Sportpaket ist die Telekom. Das Jahresabonnement bei Magenta Sport, das unter anderem Eishockey, Basketball und die 3. Fußball-Liga enthält, kostet im Jahresabonnement 9,95 Euro im Monat.

dpa