„Das finde ich frech“: Bahn lässt Olympiasiegerin Vogel am Bahnhof sitzen

Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel ist seit einem Trainingsunfall an den Rollstuhl angewiesen. Doch jetzt ließ die Bahn sie im Stich.
Foto: dpa
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Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel ist seit einem Trainingsunfall an den Rollstuhl angewiesen. Und auf fremde Hilfe. Doch jetzt ließ die Deutsche Bahn die 28 Jahre alte Frau einfach sitzen. Erst andere Fahrgäste kümmerten sich um Vogel.

Es war eines der großen Schockerlebnisse des Sportjahres 2018. Nach einem heftigen Trainingsunfall in Cottbus landet Kristina Vogel im Rollstuhl und setzt sich seitdem für Behinderte in der Gesellschaft ein.

Am Samstag erlebte die 28-Jährige hautnah, was es heißt, hilflos zu sein. Bei einer Zugfahrt von Erfurt zum Flughafen Frankfurt fühlte sie sich von der Deutschen Bahn im Stich gelassen, weil sie vorher angemeldet hatte, dass Personen ihr in Frankfurt aus dem Zug helfen. Doch am Gleis wartete niemand auf Vogel.

„Man sagte mir, dass ich bis zum Hauptbahnhof fahren müsse, da man keine Leute am Flughafen habe“, sagte Vogel der „Bild„. Doch trotz der Verabredung stand dort niemand bereit, um sich um die Rollstuhlfahrerin zu kümmern. „Das finde ich frech. Das darf nicht sein. Nicht mal ein Schaffner kam. Zwei fremde Mitreisende halfen mir dann aus dem Zug“, ergänzte Vogel. 

Sie postete den Vorfall auch auf Instagram, damit mehr Menschen auf ihr Schicksal aufmerksam werden. „Ich will ja auch die schlechten Seiten an einer Behinderung zeigen. Was machen Menschen, die nicht mein Selbstbewusstsein haben und es das erste Mal versuchen? Die fahren nie wieder Bahn.“

Und was sagt die Bahn zu dem Vorfall? Die „Bild“ sprach mit einem Unternehmenssprecher: „Wir versuchen morgen mit den Kollegen der Mobilitätsservice-Zentrale diesen Vorfall nachzuvollziehen. In jedem Fall tut es uns leid, dass Frau Vogel ein unschönes Bahnerlebnis hatte.“

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