Boykott wegen Bikini-Verbot: Beachvolleyball-Duo erneuert Kritik gegen Katar

Das deutsche Beachvolleyball-Duo Karla Bogner und Julia Sude hat die Kritik an Katar wegen des Bikini-Verbots erneuert.
Beachvolleyball Karla Borger Julia Sude
Foto: Christian Charisius/dpa
Foto: Christian Charisius/dpa

Beach-Volleyballerin Karla Borger hat nach dem Startverzicht mit ihrer Teamkollegin Julia Sude beim World-Tour-Turnier im März in Katar Kritik am Weltverband geübt. „Wir hinterfragen, ob das nötig ist, dass man dort ein Turnier stattfinden lässt. Es ist definitiv etwas, was man hinterfragen muss“, sagte Borger am Montag dem Deutschlandfunk.

Die katarischen Behörden hatten für die Wettkämpfe festgelegt, dass Spielerinnen in Shirts und knielangen Hosen starten sollen statt wie sonst üblich im Sport-Bikini. „Wir wollen das nicht mittragen“, hatten Borger und Sude dem „Spiegel“ gesagt.

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„Das ist wirklich das einzige Land und das einzige Turnier, wo wir von einer Regierung vorgeschrieben bekommen, wie wir unsere Arbeit auszuüben haben und das kritisieren wir“, sagte Borger dem Deutschlandfunk.

Der Weltverband hat in diesem Jahr erstmals ein Turnier in Katar auch für Frauen in den Kalender aufgenommen. Bisher durften dort nur Männer spielen. Der Weltverband betonte, noch keine negative Rückmeldung für das Turnier in Katar erhalten zu haben.

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Der deutsche Verband stellte sich laut „Spiegel“ hinter Borger und Sude. So ein Signal wünscht sich Borger auch vom Weltverband. „Ich glaube, dass unser Weltverband noch sehr weit hintendran ist, überhaupt auf die Athleten und Athletinnen zu hören. Sie haben ihre eigenen Regeln, wo Spielerinnen und Spieler zwar gehört werden, aber die auch klar äußern, dass es sie nicht sonderlich interessiert“, sagte Borger. Da sei es auch für die Spielergewerkschaft „sehr schwer, weiter vorzukommen, wenn man nicht von außen über die Öffentlichkeit Druck entwickelt.“

Borger hat Verständnis, wenn andere Damen-Teams starten, „weil sie Punkte für die Olympia-Qualifikation brauchen. Es geht um unsere Existenz, deshalb kann ich auch nachvollziehen, dass einige Spielerinnen am Turnier in Katar teilnehmen werden.“ Ihr Trainer Thomas Kaczmarek sagte der „Bild“: „Die Nicht-Teilnahme war eine Teamentscheidung, die ich zu hundert Prozent mittrage und mit voller Überzeugung dahinterstehe.“

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dpa