Kehrtwende nach Fan-Protesten: 1. FC Köln stellt Mediendirektor doch nicht ein

Nach der Bekanntgabe, dass Fritz Esser Mediendirektor beim 1. FC Köln wird, gab es Proteste und nun die Rolle rückwärts.
1. FC Köln RheinEnergie Stadion
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
1. FC Köln RheinEnergie Stadion
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Nach Protesten zahlreicher Fans wird der 1. FC Köln auf die Zusammenarbeit mit einem zunächst ausgewählten neuen „Leiter Medien und Kommunikation“ verzichten. Das gab der Fußball-Bundesligist bekannt.

„Beim Auswahlprozess sind Fehler gemacht worden“, sagten Vereinspräsident Werner Wolf und Geschäftsführer Alexander Wehrle einer gemeinsamen Mitteilung zufolge. „Seit der Veröffentlichung haben uns Vorwürfe erreicht, die wir vorher hätten prüfen müssen. Daraus werden wir Konsequenzen ziehen.“

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Der FC hatte die Personalie am Montag verkündet, der neue Kommunikationschef Fritz Esser sollte am 1. Mai übernehmen. Im Anschluss meldeten sich in den sozialen Medien zahlreiche Kritiker zu Wort, darunter Prominente wie SPD-Chef Norbert Walter-Borjans.

Die Kritik hatte sich auf ältere Einträge Essers bei Twitter bezogen. Wolf und Wehrle sagten, sie hätten den neuen Mitarbeiter als „integren Menschen mit demokratischem Wertegerüst kennengelernt“. Dennoch sei nach intensivem Austausch entschieden worden, auf die Zusammenarbeit zu verzichten.

 

„In den vergangenen Tagen wurde ich in sozialen Netzwerken fälschlich als Nazi und AfD-Sympathisant beschimpft und in einigen Foren aufs Übelste beleidigt“, sagte Esser, der zuvor als Journalist und zuletzt bei einem Logistik-Unternehmen gearbeitet hatte, der FC-Mitteilung zufolge. „Hieraus leitete sich eine Debatte um meine Person ab. Ein guter Kommunikator sollte aber nie selbst im Mittelpunkt stehen.“

Er halte es für richtig, die Position nicht anzutreten. „Eines möchte ich allerdings klarstellen: Ich stehe hinter jedem Buchstaben der FC-Charta wie auch hinter der liberalen Grundordnung unserer Demokratie und lehne extreme und extremistische Parteien jeder Art ab. Wer mich kennt, kann daran keinen Zweifel haben“, sagte Esser.

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dpa