Ein geöffnetes Hotel – für nur einen einzigen Gast: Die normalerweise vor allem bei Deutschen beliebte Ferienhochburg Playa de Palma auf der Mittelmeerinsel Mallorca ist derzeit im Ausnahmezustand.
„Der letzte Urlauber wird heute, spätestens aber morgen in seine Heimat zurückreisen“, sagte Patricia Lliteras, Geschäftsführerin des Hotelverbandes Playa de Palma, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Am Sonntag hatten die zuvor noch verbliebenen sieben Gäste die Heimreise von Mallorca angetreten.
Mitte März dieses Jahres hatte die spanische Regierung wegen der Ausbreitung des Coronavirus den Alarmzustand ausgerufen und eine landesweite Ausgangssperre verhängt. Unmittelbar danach hatten Hoteliers und Reiseveranstalter auf Mallorca begonnen, Rückflüge für die auf der ganzen Insel verstreuten Touristen zu organisieren.

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Die Urlauber waren ebenso wie die Einheimischen von der strikten Ausgangssperre betroffen. „Unsere Gäste mussten auf ihren Zimmern bleiben und durften diese nur zu den Mahlzeiten verlassen“, so Lliteras. Ende der vergangenen Woche kündigte die Regierung in Madrid zudem an, dass alle Hotels des Landes innerhalb einer Woche schließen müssen.
Viele Besucher, die sich bei der Ausrufung des Alarmzustandes auf der Insel befanden, wurden aus anderen Gegenden der Insel an die nahe beim Flughafen liegende Playa de Palma gebracht. So sollte die Rückreise der Menschen zentralisiert und vereinfacht werden.
Dass auch das letzte an der Playa de Palma geöffnete Hotel am Dienstag erst einmal seine Pforten schließt, begrüßt Lliteras: „Derzeit gehen Gesundheit und Sicherheit aller vor.“ Die Hotels spenden nun ihre Lebensmittelvorräte an Wohltätigkeitsorganisationen.
Auf den Balearen wurden bisher etwa 400 Fälle bestätigt, zehn Menschen sind an dem Virus gestorben.
dpa