Wie verhalte ich mich bei einem Gewitter richtig? Diese Tipps sind wichtig

Immer häufiger kommt es in den Sommermonaten zu heftigen Gewittern. Wie sicher ihr bei Blitz und Donner im Auto, im Wohnwagen oder auf dem Rad seid, verraten wir euch hier – inklusive der wichtigsten Tipps für das richtige Verhalten.
Unwetter in Baden-Württemberg
Ein Blitz zuckt bei einem Gewitter am nächtlichen Himmel. Foto: Alexander Wolf/dpa
Ein Blitz zuckt bei einem Gewitter am nächtlichen Himmel. Foto: Alexander Wolf/dpa

Wetterextreme sind immer ein Schauspiel für sich. Es ist sowohl faszinierend als auch angsteinflößend, wenn man den Gewalten der Natur ausgeliefert ist. Dazu gehören auch Gewitter, die vornehmlich im Sommer auftreten. Wo aber bin ich vor einem Gewitter am besten geschützt? Wie verhalte ich mich richtig? Und wie kann ich vorsorgen? Wir geben euch Tipps.

Wie verhalte ich mich bei einem Gewitter im Freien richtig?

Werdet ihr beim Radfahren oder als Fußgänger von einem Gewitter überrascht, versucht hohe Standorte wie Berge und Hügel zu vermeiden. Auch unter Bäume stellen ist nicht unbedingt vorteilhaft. Ebenso solltet ihr euch von Masten und Konstruktionen aus Metall, wie etwa Zäune oder Gitter, möglichst fernhalten.

Besser ist es, ihr sucht eine Brücke oder ein Vordach, unter das ihr euch bequem stellen und das Gewitter abwarten könnt. Habt ihr ein Fahrrad dabei, haltet aber ausreichend Abstand zum Drahtesel.

Als Faustregel gilt nach wie vor: Bildet nicht den höchsten Punkt in einem freien Gelände. Sollten aber alle Stricke reißen und ihr findet partout keinen Unterschlupf, dann versucht euch in Kauerstellung hinzuhocken, mit geschlossenen Beinen und eingezogenem Kopf. Vermeidet es in jedem Fall, euch hinzusetzen oder hinzulegen.

Schaut euch am besten kurz in eurer näheren Umgebung um, solange ihr die Zeit habt. Ihr könnt Bodenmulden, Felsvorsprünge oder Hohlwege nutzen, um euch vor dem Unwetter in Sicherheit zu bringen. Am Ende ist alles sicherer als auf offenem Feld zu stehen. Selbst im Wald seid ihr besser geschützt als im freien Feld.

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Wie sicher ist ein Auto bei einem Gewitter?

Generell ist das Auto ein sicherer Ort. Nicht zuletzt, weil die Karosserie einen sogenannten Faradayschen Käfig bildet. Das bedeutet, dass die Elektrizität, die sich bei einem Blitz entlädt, um die Insassen in einem Auto herumgelenkt wird.

Dennoch sollte das Risiko möglichst gering gehalten werden. Haltet deshalb am besten in einem Gewitter auf einem Parkplatz oder stellt euch bestenfalls irgendwo unter. Wählt definitiv keine erhöhten Punkte, sonst seid ihr erneut ein gutes Ziel für Blitze.

Im Auto und Camper: Richtig bei Gewitter verhalten

Ein Unwetter mit Blitz und Donner naht. Im Auto ist man dabei aber zumindest vor den Auswirkungen eines Blitzschlages sehr geschützt.
Foto: Patrick Pleul/dpa

Die größte Gefahr geht zudem von Hagel, schlechter Sicht, starkem Wind oder umherfliegenden Gegenständen aus, führt auch der ADAC aus. Außerdem können grelle Blitze euch bei einer Autofahrt in entscheidenden Momenten blenden.

Solltet ihr tatsächlich in eurem Auto von einem Blitz getroffen werden, seid nicht überrascht, dass Schäden an eurem Auto entstehen. So können Brandspuren oder Lackschäden möglich sein. Zudem solltet ihr eure Reifen auf Durchschlagstellen oder andere Beschädigungen kontrollieren, rät der ADAC.

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Wie sicher ist ein Cabrio bei Gewitter?

In einem Cabrio, sofern es denn geschlossen ist, besteht nicht mehr Gefahr als in einem normalen Auto, bekräftigt der ADAC. Fenster und Schiebedächer sollten aber – ebenso wie eingefahrene Antennen – eine Selbstverständlichkeit bei einem Gewitter sein.

Zudem gibt es in beinahe allen Verdeckkonstruktionen Stangen aus Metall, durch die ein möglicher Blitzeinschlag unmittelbar zum Boden abgelenkt wird. Dazu gehören auch der Überrollbügel, Frontscheibenrahmen und die Verdeck-Mechanik.

Wichtig bleibt auch hier, dass ihr keine Metallteile anfasst, die mit der Karosserie verbunden sind, sollte tatsächlich ein Blitz einschlagen. Die meisten Autos sind aber inzwischen mit einer Kunststoffauskleidung versehen. Daher sollten diesbezüglich kaum Probleme auftreten.

Bin ich im Wohnmobil oder Wohnwagen bei Gewitter sicher?

Hier gilt es schon mehr darauf zu achten, wie euer Campingfahrzeug aufgestellt und ausgerüstet ist. Habt ihr nur einen Kunststoffaufbau ohne Metallgerippe oder -geflecht in den Außenwänden, greift das Prinzip des Faradayschen Käfigs bei euch nicht, wie der ADAC erklärt. Somit seid ihr nicht geschützt, wenn ein Blitz einschlägt.

Deshalb solltet ihr im Falle eines Gewitters Folgendes beachten: Begebt euch nach Möglichkeit in die Mitte des Fahrzeugs und hockt euch möglichst bodennah hin. Ansonsten ist in einem Wohnmobil auch das Führerhaus immer ein sicherer Ort.

Hat eurer Gefährt eine Metallhaut aus Aluminium mit mindestens 0,5 Millimeter Stärke, seid ihr sicher. Voraussetzung ist jedoch, dass diese und andere Metallteile leitend mit dem Fahrzeugrahmen verbunden sind.

Sommer der Extreme untermauert Warnungen von Klimaforschern

Blitze eines Gewitters leuchten am Abendhimmel.
Foto: Patrick Pleul/dpa

Vorsicht ist allerdings geboten bei Wohnmobilen und Wohnwagen mit einem Hub- oder Klappdach aus Kunststoff. Denn diese lassen eine Lücke im Faradayschen Käfig entstehen. Denkt deshalb bei einem Gewitter immer daran, das Dach entsprechend zu schließen und vermeidet, mit dem Kopf in den Dachbereich zu kommen.

Es gibt zudem noch Möglichkeiten, den Schutz vor Blitzen in Wohnmobilen zu verbessern. Laut ADAC können Metallrahmen und -streben in einem Kunststoffdach eingearbeitet werden. Diese müssen lediglich mit dem Hubgestänge und dem Blechdach verbunden sein.

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Diese Tipps gibt der ADAC bei Gewitter

  • Offene Fenster, Türen und Klappdächer schließen
  • Nicht duschen oder Geschirr spülen
  • 230-Volt-Kabel außen am Wagen zum Schutz vor Überspannung abziehen
  • Keine metallischen Teile der Einrichtung anfassen
  • Ausfahrbare Antenne einziehen
  • Zum Schutz vor etwaiger Schrittspannung nach Einschlägen in der Nähe weder ein- noch aussteigen.

mit dpa