Giftköderradar: Junge Tierärztin kreiert Lebensretter-App für Hunde

Die App "Petleo" gibt Hundebesitzern die Möglichkeit, in ihrem Umfeld nach Giftködern zu suchen und den Gefahrenbereich zu umgehen. Gleichzeitig können sie auch selbst eintragen, wenn ihnen etwas Verdächtiges auffällt. Die App funktioniert so ähnlich wie die Corona-Warn-App.
FulyaSafakFoto
Petleo-Gründerin Fulya Safak ist Tierärztin aus Leidenschaft. Foto: privat
Petleo-Gründerin Fulya Safak ist Tierärztin aus Leidenschaft. Foto: privat

Es ist der Albtraum eines jeden Hundebesitzers, wenn der geliebte Vierbeiner versehentlich Giftköder gefressen hat. Damit Tierfreunde sich gegenseitig vor fiesen Attacken von Hundehassern schützen können, hat Fulya Safak (28) die App Petleo kreiert. Die Idee dazu hatte die sympathische Tierärztin bereits im Kindesalter, als ihr erster eigener Hund in der Türkei vergiftet wurde. Jetzt hat sie ihren Traum zur Berufung werden lassen!

Giftköderradar: App Petleo zeigt Hundebesitzern, wo Gefahren lauern

Die kostenlose App bietet Hundebesitzern die Möglichkeit, ihr Gassi-Umfeld nach Giftködern zu scannen. Gründerin Fulya Safak betont allerdings: „Wir haben natürlich keine Garantie für Vollständigkeit.“ Vorsicht ist also dennoch geboten. Aber: Je mehr Hundebesitzer sich die App installieren und gewissenhaft nutzen, desto mehr Sicherheit bedeutet das für alle. Wer Verdacht hegt, Rattengift oder andere Köder gefunden zu haben, kann über die App einfach ein Foto senden.

Tierärztin Fulya Safak und ihr Team kontrollieren jede Aufnahme, verifizieren sie und schalten die Gefahrenstelle dann frei. Bislang haben sich knapp über 60.000 Hundeliebhaber die App heruntergeladen. Safak: „Zusätzlich zu den Informationen unserer Nutzer informieren wir uns ständig bei den Feuerwehr-Leitstellen und Städten, weil die auch über gemeldete Giftköder informieren.“

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Petleo: Giftköderradar und Kotbeutel-Finder

Und: Neben dem Giftköderradar zeigt die App Hundebesitzern auch noch an, wo sie kostenlose Kotbeutel in der Nähe finden. Außerdem können Nutzer sich in der App über mögliche Gassi-Routen anderer Nutzer informieren.

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Giftköder: Was tun, wenn der Hund Gift gefressen hat?

Tierärztin Fulya Safak rät Besitzern dazu, erst mal Ruhe zu bewahren und, falls Symptome auftreten, sofort zur Tierklinik zu fahren. Je nach Möglichkeit empfehle es sich auch, etwas von dem vermeintlichen Giftköder mit in die Praxis zu nehmen, um es dem Arzt zu zeigen. Dann kann beispielsweise eine Spritze verabreicht werden, die beim Hund zum Übergeben führt (Kostenpunkt: ca. 120 Euro).

Hunde-Köder: Was tun, wenn der Hund Rasierklingen gefressen hat?

Es soll sogar Hundehasser geben, die scharfe Rasierklingen oder Nadeln und Nägel in Fleischbällchen oder Würstchen verstecken und in Parks und Wäldern auslegen. In diesem Fall empfiehlt das Petleo-Team, neben einem sofortigen Tierarztbesuch, den Hund mit Sauerkraut zu füttern: „Das Sauerkraut legt sich um die Klinge oder den Nagel und kann schützen.“

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Giftköder-App Petleo: So finanziert sich die App

Und weil sich über den Giftköderradar schwierig Geld verdienen lässt, hat das elfköpfige Team von Petleo sich noch ein zweites praktisches Standbein aufgebaut. Safak: „Bei Petleo können Nutzer sich auch bequem einen Tierarzttermin bei ihrem Veterinärmediziner des Vertrauens buchen. Das verhindert lästiges Warten am Telefon und entlastet Personal und Hundebesitzer.“ Tierärzte bezahlen Petleo für diesen Service. Zudem gebe es immer wieder Investoren und Sponsoren, die Petleo unterstützen, so die junge Türkin.

Hier können Interessierte Petleo downloaden: