Veganer, Flexitarier, Frutarier, Pescetarier – du bist, was du isst

Ernährung spielt eine große Rolle im Leben vieler Menschen. Und es gibt immer mehr Bezeichnungen wie Flexitarier, Frutarier, Vegetarier und Veganer.
Vegan Ernährung Gesund
Foto: Shutterstock/Photographee.eu
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Das Thema Ernährung spielt heutzutage eine immer größere Rolle im Leben vieler Menschen. Und es gibt immer mehr Bezeichnungen wie Flexitarier, Frutarier, Vegetarier, Veganer. Doch was steckt da jeweils ganz genau hinter? Wir geben euch hier einen Überblick über die bekanntesten Ernährungsweisen.

Was isst ein Vegetarier? Oder, was essen Vegetarier eben nicht? Und wie sieht das bei Flexitariern aus? An welche Essensregeln muss sich ein Pescetarier halten? Hier erfahrt ihr mehr zu den verschiedenen Arten, sich zu ernähren.

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Wir haben für euch in diesem Artikel die gängigsten Ernährungsformen zusammengestellt und zeigen, auf welche Lebensmittel ihr bei den bestimmten Arten verzichten müsst und was es noch zu beachten gibt. Zur besseren Übersichtlichkeit haben wir die Lebensmittel in sechs Gruppen eingeteilt: Produkte aus, bzw. mit Fleisch, Fisch, Ei, Milch, Honig und Gelatine.

VEGANER

Verboten: Fleisch, Fisch, Ei, Milch, Honig und Gelatine.

Der Veganer verzichtet auf jegliche Nahrung tierischen Ursprungs. Das betrifft dann natürlich nicht nur Fleisch und Fisch, sondern eben auch tierische Produkte wie Eier, Milch und auch Honig, da dieser von Bienen hergestellt wird. Ein echter Veganer lebt Veganismus nicht nur auf dem Teller aus. Als echter Veganer muss man auch auf Produkte wie Bettdecken aus Tierfedern, den Wollpullover und der Lederjacke verzichten. Echter Veganismus ist mehr als eine Ernährungsumstellung. Echter Veganismus ist ein Lebensgefühl.

FRUTARIER

Verboten: Fleisch, Fisch, Ei, Milch, Honig und Gelatine.

Frutarier gehen noch einen ganzen Schritt weiter als Veganer. Vegane Ernährung ist ihnen nicht konsequent genug, auch Pflanzen sollen nicht für sie leiden. Deshalb stehen für einen echten Frutarier auch nur pflanzliche Lebensmittel auf dem Speiseplan, deren Gewinnung der Pflanze nicht schadet. Vor allem Fallobst, Nüsse und Samen fallen in diese Kategorie. Es gibt aber auch Frutarier, die Honig als Nahrungsmittel akzeptieren.

VEGETARIER

Verboten: Fleisch, Fisch. Bedingt verboten ist Gelatine.

Fleisch und Fisch sind für den Vegetarier tabu. Auf den Tisch kommen neben Obst und Gemüse lediglich Produkte vom lebenden Tier, also Milch und Milchprodukte, Eier, aber auch Honig.

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OVO-VEGETARIER

Verboten: Fleisch, Fisch, Milch. Bedingt verboten ist Gelatine.

Eine Unterkategorie des Vegetariers ist der Ovo-Vegetarier. Die Besonderheit der Ovo-Vegetarier: Sie essen auch keine Milchprodukte.

LACTO-VEGETARIER

Verboten: Fleisch, Fisch, Eier. Bedingt verboten ist Gelatine.

Eine weitere Unterkategorie des Vegetariers ist der Lacto-Vegetarier. Im Gegensatz zu den Ovo-Vegetarieren essen sie Milchprodukte, aber keine Eier.

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PUDDING-VEGETARIER

Verboten: Fleisch. Bedingt verboten sind Fisch, Ei, Milch, Honig und Gelatine.

Pudding-Vegetarier? Das ist echt ein Fachbegriff? Ja, in der Tat. Allerdings hat der Begriff nichts mit Pudding zu tun, er ist vielmehr moralisch zu verstehen. Gesundheitliche Gründe spielen für sie keine, oder nur eine sehr untergeordnete Rolle. Pudding-Vegetarier achten nicht auf Vitamine, Ballaststoffe oder Nährwerte. Für einen Pudding-Vegetarier ist nur eines wichtig, nämlich, dass kein Tier zu Schaden kommt.

PESCETARIER

Verboten: Fleisch und Gelatine.

Pescetarier verzichten komplett auf Fleisch, essen aber Fisch. Auch Honig, Eier oder Milch sind für Pescetarier erlaubt. Komplizierter wird es beim Thema Krebse und Weichtiere, denn hier sind sich Pescetarier uneins. Bei manchen stehen Schalentiere beispielsweise auf dem Speiseplan, bei anderen Pescetarieren sind sie verboten.

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ROHKÖSTLER

Verboten: nichts. Bedingt verboten sind Fleisch, Fisch, Ei, Milch, Honig und Gelatine.

Was hat das denn wieder zu bedeuten? Ein Rohköstler isst nicht nur ausschließlich Rohkost, wie man als Laie vermuten könnte. Die Anhänger dieser Ernährungsform sind grundsätzlich für alles offen. Doch auch hier gibt es ein „Aber“. Denn: Sie essen ausschließlich Lebensmittel, die während der Verarbeitung nicht über 40 Grad erhitzt wurden. Oder selbstverständlich Lebensmittel, die noch roh sind. Der Vorteil: Vitamine und Enzyme bleiben nahezu komplett erhalten.

FLEXITARIER

Verboten: nichts. Bedingt verboten sind Fleisch, Fisch, Ei, Milch, Honig und Gelatine.

Flexitarier essen grundsätzlich alles. Auch ein Stück Fleisch darf es ab und zu durchaus mal sein. Das liegt daran, dass es den meisten Flexitariern nicht um das getötete Tier geht, sondern die gesunde Ernährung für sie im Vordergrund steht. Isst ein Flexitarier kein Fleisch, kann es durchaus sein, dass er es einfach nicht mag.

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FREEGANER

Verboten: nichts. Bedingt verboten sind Fleisch, Fisch, Ei, Milch, Honig und Gelatine.

Für Freeganer gilt: Kein Lebensmittel ist komplett vom Speiseplan ausgeschlossen. Eine Besonderheit ist jedoch dabei zu beachten. Die Lebensmittel dürfen nicht aus kommerziellem Anbau stammen. Hinter dem Freeganismus steckt mehr als eine Einschränkung auf dem Teller. Ein Freeganer ist oft auch Aktivist. Sie ernähren sich vorzugsweise von selbstangebauten Lebensmitteln, doch auch geschenkte, gefundene und von anderen weggeworfene Lebensmittel sind erlaubt. Der Freeganer will auf die Armut auf der Welt hinweisen – und seine Mitmenschen für ihr eigenes Konsumverhalten sensibilisieren.