Impfung gegen Covid-19: Was hilft gegen die Schmerzen im Arm?

Nach einer Impfung gegen Covid-19 berichten viele Personen von Schmerzen im Arm. Diese kommen häufig vor, aber wie entstehen sie eigentlich? Was hilft gegen die Schmerzen im Arm und sind Medikamente zur Linderung eine gute Idee? Hier gibt es die Antworten.
Coronavirus - Impfzentrum im Velodrom Berlin
Foto: Michael Sohn/POOL AP/dpa
Foto: Michael Sohn/POOL AP/dpa

Schmerzen im Arm gehören zu den häufigsten Beschwerden nach einer Impfung gegen Covid-19. Wir sagen euch, wie diese Schmerzen entstehen und was man dagegen tun kann. Zudem erfahrt ihr hier, ob Medikamente zur Schmerzlinderung eine gute Idee sind.

Die Nebenwirkungen einer Impfung gegen Covid-19 fallen von Mensch zu Mensch unterschiedlich aus. So kann es durchaus vorkommen, dass eine Person gar keine Beschwerden hat, während andere über heftige Nebenwirkungen wie Fieber, Abgeschlagenheit oder einen „dicken Arm“ klagen.

Mediziner sprechen hier vom sogenannten „Covid-Arm“, der vor allem bei den mRNA-Impfstoffen von Moderna oder Biontech/Pfizer vermehrt auftreten.

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Warum schmerzt der Arm nach einer Impfung?

Personen, die vom „Covid-Arm“ betroffen sind, sprechen von einem dumpfen Schmerz rund um die Einstichstelle. Bei kleinen Bewegungen macht sich der Arm bemerkbar, so als hätte man einen Muskelkater an dieser Stelle. Häufig kommt es rund um die Injektionsstelle zu Rötungen, zudem kann die besagte Stelle sehr warm werden. Betroffene berichten zudem, dass sie nach einer Impfung nachts Beschwerden haben, wenn sie beispielsweise gewohnt sind, auf dem Arm zu liegen.

Wer von solchen Schmerzen betroffen ist, sollte sich jedoch keine Sorgen machen. Das Paul-Ehrlich-Institut, welches für die Überwachung der Sicherheit von Impfstoffen zuständig ist, zählt den „Covid-Arm“ zu den klassichen Impfreaktionen des Körpers.

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Kommt es zu einem Schmerz im Arm, ist das ein Zeichen davon, dass das Immunsystem aktiv ist und Antikörper gegen die Erreger gebildet werden, gegen die eine Impfung vorgenommen wurde.

Rötungen, Schwellungen und Druckgefühle sind also völlig übliche Impfreaktionen, die jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen. In der Regel ist es so, dass ältere Personen meist weniger Impfnebenwirkungen spüren als jüngere Menschen. Personen mit einem gut funktionierenden Immunsystem reagieren normalerweise schneller und stärker auf solche Lokalreaktionen.

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Was hilft gegen die Schmerzen im Arm nach einer Covid-19-Impfung?

Falls es nach einer Impfung gegen Covid-19 zu Schmerzen im Arm kommt, treten diese meistens in den ersten acht Tagen nach der Impfung auf. Laut Paul-Ehrlich-Institut verschwindet die Reaktionen innerhalb von „einigen Tagen“ von allein. Eine Behandlung aus medizinischer Sichtung ist daher nicht zwingend. Allerdings gibt es ein paar Tipps, die dabei helfen können, die Schmerzen so klein wie möglich zu halten:

  • Es wird empfohlen, den Arm während der Impfung nicht anzuspannen. Stattdessen sollte versucht werden, den Arm möglichst locker hängen zu lassen.
  • Eine Belastung nach der Impfung sollte vermieden werden. Der Oberarm sollte ruhig gelassen werden. Auf Sport sollte nach der Impfung daher verzichtet werden.
  • Es ist sinnvoll, die Einstichstille zu kühlen. Vor allem dann, wenn es rund um die Einstichstelle zu Rötungen oder einer Schwellung gekommen ist. Geeignet sind beispielsweise kalte Kompressen. Der Arm kann auch für einige Sekunden unter kaltes Wasser gehalten werden.

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Wie sieht es mit Medikamenten bei Schmerzen im Arm aus?

Schmerzmittel sollten nach einer Impfreaktion nur nach Absprache mit dem Hausarzt eingenommen werden. Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol wirken entzündungshemmend und können Schmerzen lindern, allerdings gibt es laut Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell noch keine verlässliche Aussagen darüber, ob Schmerzmittel einen Einfluss auf die Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfungen haben.

Von der Einnahme von Schmerzmitteln zur Vorbeugung wird abgeraten. Experten weisen darauf hin, nach einer Impfung mindestens sechs Stunden zu warten und die Medikamente nur dann einzunehmen, wenn starke Beschwerden wie Fieber oder Kopfschmerzen auftreten.

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