Zahl der Badetoten in NRW hat sich 2022 verdoppelt – fast täglich ertrinkt ein Mensch

Die Zahl der Badetoten hat sich in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Dabei fällt die bundesweite Bilanz noch heftiger aus.
Ein Schwimmer schwimmt durch das Becken im Freibad Hiddesen. Foto: Friso Gentsch/dpa
Ein Schwimmer schwimmt durch das Becken im Freibad Hiddesen. Foto: Friso Gentsch/dpa

Laut einer aktuellen Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat sich die Zahl der Badetoten in NRW im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt: 2022 ertranken 56 Menschen, im Jahr davor waren es noch 24. Damit liegt NRW im Ländervergleich nach Bayern (69) auf dem zweiten Platz.

Badetote in NRW: 56 Menschen sind 2022 ertrunken

Laut DLRG verunglückten in NRW im vergangenen Jahr 41 Männer und 13 Frauen, in zwei Fällen blieb das Geschlecht unbekannt. Auch 2021 waren deutlich mehr Männer als Frauen ertrunken. Der Großteil der im vergangenen Jahr Verunglückten ertrank in Flüssen (23) und Seen (18). Die meisten Todesfälle gab es in den Monaten von Juni bis August (28).

Tödliche Badeunfälle in Deutschland: Fast täglich ertrinkt ein Mensch

Bundesweit ertranken im vergangenen Jahr mindestens 355 Menschen. Das waren 56 mehr als 2021. Laut DLRG-Präsidentin Ute Vogt ist das der erste Anstieg der tödlichen Badeunfälle seit vier Jahren. „Während des langen warmen Sommers ohne nennenswerte coronabedingte Einschränkungen sind die Menschen wieder mehr in zumeist unbewachten Seen und Flüssen schwimmen gegangen“, erklärte sie.

Badeunfälle in NRW: Immer mehr Kinder können nicht schwimmen

Auf den kommenden Sommer schaut die DLRG-Präsidentin mit Sorge: Einer kürzlich veröffentlichten Forsa-Studie zufolge habe sich die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, seit 2017 verdoppelt. „Wie Jungen und Mädchen Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, so müssen sie auch Schwimmen lernen“, sagte sie. Es sei wichtig, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen könne.

dpa