Wuppertal: Rätselhafte IT-Störung legt die Stadtverwaltung lahm

Ein Systemausfall mit gravierenden Folgen: Eine Störung im Rechenzentrum hat am Freitag fast alle städtischen Dienste der Stadt Wuppertal lahmgelegt. Feuerwehr und Stadtverwaltung sind nur noch eingeschränkt erreichbar.
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Die Cyberkriminalität nimmt immer weiter zu. Foto: Shutterstock.com / PabloLagarto
Die Cyberkriminalität nimmt immer weiter zu. Foto: Shutterstock.com / PabloLagarto

In der Nacht zu Freitag (17. Februar) kam es zu einem technischen Problem im Rechenzentrum der Stadt Wuppertal.

Die Folge: Im Bergischen ServiceCenter, der von Wuppertal betriebenen gemeinsamen Telefonzentrale der drei Bergischen Großstädte, geht nichts. Auch Feuerwehr und Stadtverwaltung sind weder telefonisch noch per Mail erreichbar.

Wuppertal: Stadt versucht das Problem zu beheben

Mit Hochtouren versucht die Stadt Wuppertal nun eine Lösung für dieses Problem zu suchen und fährt ihre Systeme nach und nach wieder hoch. Seit 13 Uhr sind die städtischen Rufnummern wieder verfügbar. Ein erstes Umschalten auf den Ersatzserver habe reibungslos geklappt, erklärte Stadtdirektor Stefan Kühn. Die Mailserver sollen folgen. „Es wird jetzt das Wochenende durchgearbeitet“, kündigte Kühn der Westdeutschen Zeitung an. „Unser Ziel ist, dass Montag alles wieder funktioniert.“

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Von der Störung im Rechenzentrum waren zahlreiche Stellen betroffen: Jobcenter, Einwohnermeldeamt und Bürgerbüros waren den Morgen über weder telefonisch noch per Mail erreichbar. Die Leitstelle der Feuerwehr war von der IT-Störung ebenfalls betroffen und konnte nicht telefonisch erreicht werden. Notrufe über die 110 und 112 sind jedoch nach wie vor möglich, versichert die Stadt.

Viele Bürger-Termine in Wuppertal fallen aus

Da am Morgen nicht auf das System zugegriffen werden konnte, mussten bei der Stadt Wuppertal und den einzelnen Ämtern viele Präsenztermine ausfallen. Reine Beratungstermine konnten allerdings wahrgenommen werden.

Im Engelshaus und im Wuppertaler Zoo wurden nach Angaben der Westdeutschen Zeitung die Kassensysteme kurzweilig manuell betrieben. Trauungen und Eheschließungen waren vom IT-Problem ebenfalls nicht betroffen. Entsprechende Urkunden konnten allerdings nicht ausgestellt werden.

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Wo es möglich war, sei Bürgerinnen und Bürgern abgesagt worden, sagte Stadtdirektor Stefan Kühn. Um einige Anliegen ihrer Bürger kümmerte sich die Stadt aber trotzdem. „Es wurden auch Anträge händisch aufgenommen, zum Beispiel im Haus der Integration“, erklärte Kühn der Westdeutschen Zeitung. Wie lange die Störung noch anhält, ließe sich derzeit jedoch nicht sagen.

Ursache für den IT-Ausfall in Wuppertal unklar

Der Grund für die Störung des Rechenzentrums ist weiterhin unklar. Hinweise auf einen Hackerangriff soll es der Stadt Wuppertal zufolge aber nicht geben. Stattdessen könnte die Wurzel des Problems woanders liegen: Nach Angaben von Kühn wurden einige physische Bauteile ausgetauscht. „Das dürfte uns der Lösung näherbringen“, sagt er im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung.

Dennoch will die Stadt nun in alle Richtungen ermitteln. „Im Moment schließen wir nichts aus, es gibt aber noch keine konkreten Anzeichen für einen Angriff“, sagte Stadtdezernent Arno Minas.

Anders sah das jedoch vor Kurzem an den Flughäfen in Düsseldorf und Dortmund aus: Hier sorgten gezielte Hackerangriffe dafür, dass die Websites der Airports stundenlang nicht erreichbar waren. Alle Infos zu den Vorfällen gibt es hier.