Alles oder nichts: Wie Parookaville einst kurz vor dem Aus stand

Parookaville gehört zu den größten Festivals in Deutschland. Dabei stand das Festival einst kurz vor dem Aus. Die verrückte Geschichte.
Parookaville 2019 Festival-Mainstage
Die Parookaville-Mainstage 2019 bei roter Beleuchtung. Foto: Marius Becker/dpa
Die Parookaville-Mainstage 2019 bei roter Beleuchtung. Foto: Marius Becker/dpa

Die Veranstalter von Parookaville haben mit ihrem Festival eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die ihresgleichen sucht. Was viele nicht wissen: Es ist einer sehr mutigen Entscheidung vor einigen Jahren zu verdanken, dass es das Event überhaupt gibt.

Wir schreiben das Jahr 2014: Kurz vor Weihnachten, also rund sieben Monate, bevor die erste Ausgabe stattfinden soll, springt den Organisatoren um Bernd Dicks, Georg van Wickeren und Norbert Bergers plötzlich ein Sponsor ab, der mit 50.000 Euro einen wichtigen Teil zur Parookaville-Premiere 2015 beisteuern sollte.

Ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Denn: Der Vertrag für den ersten Headliner, den US-Amerikaner Steve Aoki, ist schon gedruckt. Der DJ fordert eine sechsstellige Summe als Vorkasse. Nun fehlt die Grundlage. Eine immens schwierige Situation. „Diese 14 Tage waren absolut Horror“, erinnert sich Dicks in einem Interview mit „SIP Germany“. Doch weil das Trio an seine Idee glaubt, geht es volles Risiko: Sie zaubern zwei Gönner aus dem Hut, die jeweils 25.000 Euro zur Verfügung stellen, und Dicks nimmt einen Privatkredit auf.

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Parookaville: Mit Risiko zum Festival-Erfolg

Wenig später ereignet sich der Moment, der sinnbildlich für das eingegangene Risiko steht. Dicks und einer seiner Partner stehen vor dem Faxgerät, versenden den Aoki-Vertrag, schauen sich an und sagen: „Okay, war nett, dich kennengelernt zu haben.“

Rückblickend sagt Dicks: „Eigentlich war das die Zeit, die uns wirklich gefestigt hat.“ Inzwischen kann er darüber lachen, denn binnen weniger Jahre hat sich Parookaville zu einem der größten und erfolgreichsten Festivals in Deutschland entwickelt – und hat selbst die Corona-Pause überstanden. Und Dicks ist sich sicher, dass das auch mit dem Datum der Premiere zu tun hatte: „Der Erfolg von Parookaville hat gezeigt, dass wir zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort mit der richtigen Idee waren.“

Übrigens: Das geliehene Geld konnten er und die anderen Mitorganisatoren bereits nach dem ersten Parookaville-Jahr zurückzahlen – und dürften inzwischen den einen oder anderen Euro verdient haben.

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