Viele Krankheitsausfälle: Bahn schränkt NRW-Regionalverkehr ein

Zum Jahresende hat die Deutsche Bahn viele Ausfälle im VRR-Gebiet angekündigt, aufgrund von Baustellen und hohen Krankenständen.
Zugausfall
Eine Anzeige weist am Hauptbahnhof auf einen Zugausfall hin. Foto: Marijan Murat/dpa
Eine Anzeige weist am Hauptbahnhof auf einen Zugausfall hin. Foto: Marijan Murat/dpa

Bahnreisende müssen sich in den kommenden Wochen auf etliche Zugausfälle vorbereiten. So wird es im Ruhrgebiet (NRW) zwischen Bochum und Dortmund wegen Bauarbeiten bereits zu vielen Ausfällen kommen. Nun kündigten die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ausgerechnet ab kommenden Montag noch weitere Einschränkungen im Nahverkehr bis Weihnachten an. Grund der Ausfälle von S-Bahn-Zügen und Regionalbahnen seien „hohe Krankenstände“ bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bahn.

Der VRR ist verstimmt. Die Bahn habe in den vergangenen Tagen „kein verlässliches und für die Fahrgäste planbares Angebot zur Verfügung stellen“ können. Die Folge war, dass Züge sehr kurzfristig ausfielen. Man habe mit DB Regio nun vereinbart, auf einigen Strecken Leistungen einzuschränken, um damit einen gesicherten Betrieb auf anderen Linien herzustellen.

Betroffen sind laut VRR vom nächsten Montag an bis Weihnachten die Linien S3 mit einem Teilausfall zwischen Oberhausen und Essen, die S68, die komplett ausfällt, sowie die Regionalbahnen der Linien RB32 und RB40, bei denen einzelne Verbindungen ausfallen. Fahrgäste könnten teilweise auf parallel fahrende Zuglinien ausweichen. Der VRR forderte die DB auf, wegfallende Fahrten ohne Alternativen durch einen adäquaten Schienenersatzverkehr zu garantieren.

Etliche Stellen wurden bei der Bahn neu geschaffen

Die Deutsche Bahn bedauerte in einer Mitteilung am Donnerstag die aktuellen Einschränkungen. Man tue alles, um die Auswirkungen auf die Kunden „so gering wie möglich zu halten“ und versuche, kurzfristig Ersatz für die erkrankten Mitarbeiter zu finden. „Wenn Krankenstände, wie aktuell zu beobachten, über eine längere Zeit derart hoch sind, hilft ein vorübergehend leicht reduziertes Angebot, das wir dann stabil und verlässlich für unsere Kund:innen fahren können“, hieß es.

Dirk Pohlmann, DB-Sprecher NRW, verwies darauf, dass man in den vergangenen Jahren „so viele neue Mitarbeitende eingestellt habe wie nie“. Auch während der Pandemie sei „weiter massiv rekrutiert“ worden, um beim Personal „robuster zu werden“. Seit 2019 habe die Bahn bundesweit insgesamt rund 20.000 Stellen aufgebaut.

Laut VRR hat man sich erst Anfang September mit DB Regio auf ein Maßnahmenpaket verständigt, um das Angebot im Nahverkehr wieder zu stabilisieren. Doch das Chaos scheint derzeit größer denn je. In den vergangenen Wochen habe man die Entwicklung auf der Schiene im Nahverkehr regelmäßig analysiert und kontinuierlich Gespräche mit DB Regio geführt. Während sich das Angebot auf einigen Linien stabilisierte, habe sich die Situation bei den S-Bahnen im Rhein-Ruhr-Gebiet wieder deutlich verschlechtert, monierte der VRR.

Wörtlich heißt es: „Gleichzeitig hat der VRR seine Erwartungen gegenüber der Vorstandsebene von DB Regio erneut deutlich untermauert, im Sinne der Fahrgäste alle Anstrengungen zu unternehmen, um künftig Zugausfälle dieser Größenordnung zu vermeiden.“

dpa