Trotz Start des 49-Euro-Tickets: Lange Staus auf Autobahnen in NRW

Der heutige Dienstag war der erste Werktag mit dem neuen Deutschlandticket. Als Straßenfeger hat es sich jedoch nicht erwiesen: auf den Autobahnen in NRW staute sich der Berufsverkehr wie immer.
Deutschlandticket 49-Euro-Ticket NRW
Die Chipkarten-Version des Deutschlandtickets. Foto: Boris Roessler/dpa
Die Chipkarten-Version des Deutschlandtickets. Foto: Boris Roessler/dpa

Darauf haben Tausende Bahn-Pendler gewartet: Seit Montag, dem 1. Mai, ist das 49-Euro-Ticket offiziell in Bus und Bahn gültig. Am Dienstagmorgen (2. Mai) folgte dann die Generalprobe für das Deutschlandticket: Bei seinem ersten Einsatz an einem Werktag in Nordrhein-Westfalen führte es jedoch nicht zu deutlicher Entlastung im Straßenverkehr. Zwischen 6 und 9 Uhr morgens zählte der ADAC auf den Autobahnen in NRW knapp 700 Staumeldungen mit einer Gesamtlänge von rund 860 Kilometern. „Es war wieder sehr voll“, sagte ein ADAC-Sprecher. „Einen Ad-hoc-Effekt des Tickets haben wir jedenfalls nicht gespürt.“

„Das geht nur sukzessiv“, sagte ein Bahn-Sprecher. Die Leute kauften das Ticket für 49 Euro nach und nach und würden es dann auch einsetzen.

„Niemand hat am ersten Werktag nach Ticketstart staufreie Autobahnen erwartet. Das Deutschlandticket braucht logischerweise ein bisschen Anlaufzeit, hat aber Potenzial“, sagte der Mobilitätsexperte des ADAC in NRW, Prof. Roman Suthold. Es könne mittelfristig dazu beitragen, dass zumindest ein Teil der Berufspendler auf Strecken mit gutem ÖPNV-Angebot vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen.

>>NRW: Das Deutschlandticket gilt – das sind die Zusatzregelungen<<

Nach einer Hochrechnung des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben weit mehr als drei Millionen Menschen schon für den Mai den neuen Fahrschein gelöst, der bundesweit im öffentlichen Personennahverkehr gilt. Darunter sind dem Verband zufolge 750.000 Menschen, die bisher kein Nahverkehrs-Abo besaßen.

dpa