Tankrabatt in NRW beendet: Spritpreise wieder stark gestiegen

Zum 1. September endete der Tankrabatt. Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet, die Spritpreise sind massiv gestiegen.
Tankstelle, Preistafel
Spritpreise. Foto: Melissa Erichsen/dpa
Spritpreise. Foto: Melissa Erichsen/dpa

Drei Monate, von Anfang Juni bis Ende August, galt der Tankrabatt. Viele fragten sich, was danach passieren wird. Und konnte der Rabatt überhaupt das halten, was er versprach?

Das Ziel war zunächst, Benzin um knapp 35 Cent und Diesel um rund 17 Cent günstiger zu machen. Zu Beginn wurde vermutet, dass der Rabatt nicht so an die Verbraucher weitergegeben wurde wie geplant. Die folgenden Wochen war es schließlich ruhig geworden um den Rabatt, der am 1. September auslief.

Laut ADAC war der Tankpreis immer noch deutlich zu hoch. Auch das Kartellamt urteilte, dass die Verbraucher von der Mineralölindustrie über den Tisch gezogen wurden und deren Gewinne finanzierten. Daher stieg die Angst, dass ab September erneut deutlich erhöhte Preise gezahlt werden müssen.

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Benzin und Diesel deutlich teurer ab September

Es wurde prognostiziert, dass die Tankpreise bereits zur letzten August-Woche wieder merklich anziehen – mit Kosten fürs Tanken von deutlich über zwei Euro pro Liter Benzin. Diesel sollte etwas günstiger sein.

Davon war zunächst nichts zu merken, doch seit dem 1. September ist der Dieselpreis deutlich über zwei Euro, der Benzinpreis ebenfalls. Gut möglich, dass die Preise in den kommenden Tagen weiter nach oben klettern.

Zwar liegen die Ölpreise auf dem Niveau vor der Ukraine-Krise, dies ist an den Zapfsäulen aber nicht zu erkennen. Der „Focus“ zeigte bereits in einer Statistik auf, dass der Preis für einen Barrel Rohöl unter 100 Dollar liegt. Zur Hochzeit während des Krieges lag der Preis bei weit über 130 Dollar. Daher hängt es vor allem an den Konzernen, der Inflation, der CO2-Steuer und dem schwachen Euro, wie die Preise weitergeben werden. Derzeit wird sich weiter fleißig bereichert an den Konsumenten.



Tankrabatt beendet: Drei Szenarien waren ab September denkbar

Es gab drei Möglichkeiten, wie sich der Tankpreis vermutlich hätte entwickeln können:

  1. Der Tankrabatt entfällt glatt und somit werden die rund 35 Cent einfach wieder auf den Tankpreis aufgeschlagen. Damit würde der Liter wieder um die zwei Euro kosten.
  2. Die Preise ziehen ein wenig mehr an. Das hieße, der Liter Benzin liegt bei ca. 2,15 Euro, Diesel soll knapp drunter liegen.
  3. Die Tankpreise werden wieder deutlich höher. Der Liter Benzin würde wieder auf über 2,20 Euro steigen, der Liter Diesel läge nur knapp darunter.

Schaut man sich die Spritpreise am 1. September an, hat sich das zweite Szenario fürs Erste durchgesetzt. Der Liter Diesel kostet in Düsseldorf 2,16 Euro, der Benzinpreis liegt nur knapp drunter mit 2,12 Euro.

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Mit diesen Tipps sparst du Benzin

Ein großer Faktor ist das Gewicht. Schleppst du zu viel unnötiges Gewicht im Auto rum, steigt automatisch der Spritverbrauch. Daher sollte der Kofferraum immer entrümpelt und ungenutzte Dachgepäckträger abmontiert werden. Schon 20 Kilogramm können viel ausmachen.

Auch die Reifen spielen eine wichtige Rolle. Ist zu wenig Luft im Reifen, muss der Wagen mehr Energie aufwenden, um bewegt zu werden. Daher sollte der Reifendruck immer im Auge behalten werden. Sind nur 0,5 bar zu wenig in den Reifen, steigt der Verbrauch von Sprit bereits um fünf Prozent.

Ebenfalls hilfreich ist eine angemessene Geschwindigkeit. Wer ständig den Motor hochzieht, abbremst und wieder neu anfährt, verbraucht mehr Sprit, anstatt ihn zu sparen. Gleichbleibende Geschwindigkeiten und vorausschauendes Fahren können auch hier helfen, Benzinverbrauch einzusparen. Auf Autobahnen kann ein Tempomat helfen, in der Stadt sollte keinesfalls zu aggressiv gefahren werden.

Weiter lohnt sich ein Blick auf das richtige Öl oder Verbrauchsgegenstände wie Luftfilter. Ist der Filter verstopft, hat der Motor mehr Arbeit und verbraucht entsprechend mehr. Mit wenigen Handgriffen kann dieser leicht ausgetauscht werden. Auch verstopfte Einspritzdüsen oder kaputte und falsch eingestellte Ausstattungen wie eine Klimaanlage können zu mehr Spritverbrauch führen. Hier solltet ihr die Werkstatt eures Vertrauens anfahren und einen Check machen lassen.

Abends tanken ist günstiger

Zu guter Letzt solltet ihr auch darauf achten, wo ihr tankt. Innerhalb der Städte können die Preisunterschiede schon mal erheblich sein. Schaut also auf Apps oder im Internet nach, wo der Sprit gerade günstig ist und nutzt diesen Vorteil zu euren Gunsten aus. Allerdings nur, wenn die Anfahrt nicht zu weit ist, sonst habt ihr am Ende nichts gespart. Mehr als fünf Kilometer Umweg lohnen sich erst, wenn der Unterschied mehr als zwei Cent beträgt.

Dabei ist auch die Tageszeit wichtig. Morgens ist der Sprit an den Tankstellen am teuersten. Geht ihr dagegen abends erst tanken zwischen 18 und 20 Uhr, habt ihr meist Glück und die Preise sind deutlich niedriger.