Radioaktives Radon teils überhöht in drei Sauerland-Städten

Im Sauerland sind Überschreitungen von Grenzwerten für radioaktives Radon in Räumen und Einrichtungen gemessen worden. Handlungsempfehlungen wurden ausgegeben.
Radonmessung
Beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wird der Karlsruher Radonexposimeter (im Vordergrund) gezeigt, mit dem eine passive Radonmessung durchgeführt wird. Foto: Uli Deck/dpa
Beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wird der Karlsruher Radonexposimeter (im Vordergrund) gezeigt, mit dem eine passive Radonmessung durchgeführt wird. Foto: Uli Deck/dpa

Radioaktiver Alarm im Sauerland. In den drei Ortschaften Arnsberg, Sundern und Balve sind in einigen Gebäuden überhöhte Werte des radioaktiven Edelgases Radon gemessen worden. Das betreffe drei Schulen in Arnsberg und mehrere Wohnhäuser in allen drei Städten, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Überschreitet die Konzentration den gesetzlichen Referenzwert in den eigenen vier Wänden, am Arbeitsplatz oder in Betreuungseinrichtungen, besteht laut Ministerium Handlungsbedarf. Um Radon in der Raumluft zu verringern, gebe es viele Lösungen – von regelmäßigem Lüften bis hin zu baulichen Maßnahmen.

Das Ministerium hatte 2021 eine Messkampagne für Arnsberg, Sundern und Balve gestartet. Auf einer Radon-Prognose-Karte des Bundesamts für Strahlenschutz waren zuvor für NRW diese drei Städte aufgeführt – mit einer Wahrscheinlichkeit für hohe Vorkommen des krebserregenden Edelgases in Gebäuden. Rund 1450 Privathaushalte in NRW sowie 49 Schulen und Kindergärten nutzten das Angebot einer kostenlosen Radonmessung. Nach zwölfmonatiger Messzeit liegen laut Düsseldorfer Ministerium nun für 1310 Privathaushalte die Ergebnisse vor.

Demnach wurden in den meisten Haushalten – rund 90 Prozent der untersuchten Wohngebäude – nur geringe Radonkonzentrationen gemessen. In einem kleineren Anteil sei der gesetzliche Referenzwert aber überschritten worden. Auch die drei städtischen Schulen in Arnsberg müssten Maßnahmen zur Reduktion einleiten. Alle teilnehmenden Haushalte, Schulen und Kitas hätten ihre Messergebnisse und gegebenenfalls Handlungsempfehlungen erhalten.

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das auf natürliche Weise im Boden entsteht und in der Umgebungsluft vorkommt. Über undichte Stellen in Fundament oder Kellermauern, auch durch Kabel- und Rohrdurchführungen, kann Radon direkt aus dem Boden ins Gebäude gelangen und sich dort unbemerkt ansammeln, erläuterte das Ministerium. „Sammelt sich Radon in Aufenthaltsräumen an, kann sich langfristig das Lungenkrebsrisiko erhöhen.“ Die Konzentration falle in jedem Gebäude anders aus, hänge etwa von Bausubstanz, Lüftung oder Nutzung der Räumlichkeiten ab.

dpa