Prozessbeginn: 21-Jähriger soll Amoklauf an Bielefelder Berufskolleg geplant haben
Er soll mehrere Waffen im Gebäude versteckt und mit einer Schreckschusswaffe mehrere Schüsse auf die Tür am Lehrerzimmer abgegeben haben – so die Anklage. Nach der Amoklage an einer Berufsschule in Bielefeld muss sich ein junger Mann nun vor Gericht verantworten.
Nach einer Amoklage an einem Bielefelder Berufskolleg muss sich heute (2. Dezember 2022, 9 Uhr) ein 21-Jähriger vor dem Amtsgericht wegen neunfacher gefährlicher Körperverletzung von Schülern und Lehrern sowie Nötigung, Bedrohung, der Androhung von Straftaten und Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten. Die Anklage geht von verminderter Schuldfähigkeit aus. Verhandelt wird wegen des Alters des zum Tatzeitpunkt Heranwachsenden vor dem Jugendschöffengericht. Das Amtsgericht Bielefeld hat bis zum 16. Dezember zwei weitere Verhandlungstage angesetzt.
Im Gebäude waren Molotowcocktails und weitere Waffen versteckt
Mit einer Schreckschusswaffe soll der damals 20-Jährige im Juni 2022 mehrfach auf die Tür des Lehrerzimmers geschossen haben. Verletzt wurde nach früheren Angaben der Polizei niemand. Geplant hatte er laut Anklage einen Amoklauf, den er zuvor auch im Internet angekündigt hatte. Ein Lehrer hatte die Polizei alarmiert, die mit einem Großaufgebot angerückt war, später kamen Spezialkräfte hinzu.
Der Mann flüchtete auf ein Flachdach, wo er überwältigt wurde. Ein Richter wies ihn in eine geschlossene Psychiatrie ein. Bei der Durchsuchung des Schulgebäudes waren Molotowcocktails, ein Dolch, ein Messer und zwei Schreckschusswaffen entdeckt worden.
dpa