Nach Brokstedt: Wieder Messer-Eskalation im Regionalexpress – diesmal in NRW

In einem Regionalexpress in NRW zückt ein Mann nach einem Wortgefecht ein Messer. Zwei zufällig anwesende Polizeianwärter greifen ein und verhindern möglicherweise Schlimmeres.
Foto: Brian A Jackson/shutterstock
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In einem Regionalzug ist es bei Kamen zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Mann mit einem „sehr langen Küchenmesser“ sei überwältigt und festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Dortmund.

Zuvor sei ein 27-jähriger Kosovare mit einem 45-Jährigen in Streit geraten. Der Ältere habe dann plötzlich das Messer gezückt. Zufällig anwesende 20 und 22 Jahre alte Polizeianwärter hätten eingegriffen und den Mann überwältigt. Dabei sei der Verdächtige leicht verletzt worden, berichtete ein Polizeisprecher in Unna. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und wird dort bewacht.

Der 45-Jährige sei mehreren Mitreisenden bereits vor der Tat als alkoholisiert und potenziell aggressiv aufgefallen. Mit den zuständigen Stellen werde derzeit eine Einweisung des Mannes in eine psychiatrische Einrichtung geprüft.

Derzeit prüften die Behörden, ob es sich um eine versuchte gefährliche Körperverletzung oder um eine Bedrohung gehandelt habe. Hinweise auf einen politischen oder terroristischen Hintergrund gebe es derzeit nicht.

Der Vorfall bei Kamen stelle sich ganz anders dar als der vergangene Woche im schleswig-holsteinischen Brokstedt, betonte der Polizeisprecher. Dort hatte ein 33 Jahre alter Palästinenser in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen. Zwei junge Menschen starben, fünf weitere wurden teils schwer verletzt.

Der Verdächtige, der mehrfach vorbestraft ist, war knapp eine Woche zuvor aus der U-Haft in Hamburg entlassen worden. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und versuchten Totschlags in vier Fällen erlassen.

dpa