Lkw-Fahrer bricht bei Hitze auf A40 zusammen – doch niemand hilft ihm

Auf der A40 bei Essen bricht ein Lkw-Fahrer zusammen, bittet mit einem Schild um Hilfe. Doch Hunderte fahren einfach vorbei.
Rettungswagen Krankenwagen Blaulicht Notarzt
Foto: Boris Roessler/dpa
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Drama auf der A40 bei Essen: Zahlreiche Verkehrsteilnehmer haben einen in gesundheitlicher Not befindlichen Lastwagenfahrer ignoriert und sich nicht um ihn gekümmert. Erst die Polizei schritt zur Hilfe.

Der Mann habe am Donnerstagnachmittag in sengender Hitze außerhalb seines Sattelzuges in offenkundiger Notlage auf dem Seitenstreifen gelegen, teilte die Autobahnpolizei am Freitag mit. Ein Großteil der Autofahrer sei an dem Hilfsbedürftigen vorbeigefahren, ohne sich um ihn zu kümmern oder zumindest den Notruf zu wählen.

Einsatzkräfte der Autobahnpolizei Mülheim hätten kurz vor dem Autobahndreieck Essen-Ost bemerkt, dass viele Verkehrsteilnehmer vor ihnen in Höhe des auf dem Seitenstreifen Richtung Venlo stehenden Sattelzugs stark abbremsten. Die Beamten hätten dann die weit offen stehende Fahrertür und eine davor sitzende, halb liegende Person bemerkt. Der Mann habe sogar einen Zettel mit der Aufschrift „112“ für die Notrufnummer hochgehalten. Als sich die Beamten ihm näherten, habe er immer wieder auf seinen Brustkorb gedeutet. Sie riefen sofort den Notarzt und den Rettungswagen.

Erst während der Erstversorgung habe schließlich ein anderer Verkehrsteilnehmer angehalten, um die Beamten bei den Hilfeleistungen zu unterstützen, schrieb die Polizei weiter. Aufgrund seines kritischen Zustandes habe der rumänische Lkw-Fahrer keine Angaben mehr machen können, bevor er ins Krankenhaus kam.

Erste Ermittlungen im Nachgang hätten ergeben, dass offenbar nur eine Verkehrsteilnehmerin im Vorbeifahren die Essener Feuerwehr per Telefon verständigt hatte. Die Polizei appellierte mit Blick auf das bedenkliche Verhalten der Menschen: „Jeder kann sich einmal selbst in einer Notlage befinden. Erste Hilfe oder zumindest das Wählen des Notrufs sollte für jeden selbstverständlich sein.“

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dpa