Nach monatelangen Ermittlungen hat die Polizei im nordrhein-westfälischen Kleve und in Rotterdam drei Männer festgenommen, die bundesweit und in großem Stil beim Aufbau illegaler Cannabisplantagen geholfen haben sollen. Die Männer im Alter zwischen 28 und 51 Jahren hätten dabei den Deckmantel eines legalen Agrarzubehörladens in Kleve genutzt, teilten die Klever Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mit. Tatsächlich hätten sie zusätzlich Ausrüstung für Cannabisplantagen verkauft und auch Hilfe bei der Inbetriebnahme angeboten, hieß es in der Mitteilung.
Seit Mai 2023 seien bei den Ermittlungen im Kundenkreis des sogenannten Klever „Growshops“ im gesamten Bundesgebiet 18 Cannabis-Plantagen entdeckt worden. Die Erträge summierten sich auf über eine Tonne Cannabis im Gesamtwert von etwa 10 Millionen Euro, so die Mitteilung. Die für diese Plantagen jeweils örtlich zuständigen Staatsanwaltschaften hätten in den vergangenen Wochen bereits über 41 Verdächtige festgenommen.
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Cannabispflanzen in Krefeld standen kurz vor der Ernte
Die drei Betreiber des Klever „Growshops“ sind laut Mitteilung Niederländer aus Rotterdam. Zwei seien am Donnerstagmorgen festgenommen worden, als sie den Laden in Kleve öffnen wollten. Gleichzeitig seien auch die Wohnungen der Beschuldigten in Rotterdam durchsucht worden. Dabei wurde laut Mitteilung der dritte Mann festgenommen. Alle drei kamen in Kleve vor den Haftrichter.
Unter den entdeckten Großplantagen befinde sich eine in Krefeld, teilten die dortigen Behörden mit. Dort seien am Donnerstag im Keller einer Lagerhalle fast 2000 Drogenpflanzen gefunden worden, die kurz vor der Ernte standen. Zwei Albaner im Alter von 18 und 26 Jahren seien festgenommen worden. Sie würden einem Haftrichter vorgeführt.
dpa