Explosion in Eschweiler: Unglück oder Fremdverschulden? „Ermittlungen in alle Richtungen“

In der Fußgängerzone von Eschweiler kam es am Donnerstagabend zu einer schweren Explosion. Vier Personen – darunter ein Säugling – schweben in Lebensgefahr.

Am Donnerstagabend (30. März) ist es zu einer schweren Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus in Eschweiler gekommen. Dabei sind 16 Menschen verletzt worden. Vier von ihnen, darunter ein wenige Wochen alter Säugling, schweben in Lebensgefahr, wie ein Polizeisprecher in Aachen am Freitagmorgen (31. März) berichtete. Vier weitere Menschen verletzten sich schwer, zehn wurden als leicht verletzt eingestuft.

Einige Verletzte hätten „massive Verbrennungen“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Polizei und Feuerwehr gingen von einer Gas-Explosion in dem mehrstöckigen Haus aus. Durch die Wucht der Detonation gingen in 50 Metern Umkreis sämtliche Fensterscheiben zu Bruch. Auch Geschäfte gegenüber des Hauses, aus der die Detonationswelle kam, lagen in Trümmern.

Großeinsatz bei der Feuerwehr nach Explosion in Eschweiler

Die Explosion entfesselte zudem ein Feuer, das stundenlang ein Großaufgebot von Brandbekämpfern aus der Region beschäftigte. Unterstützung erhielten Polizei und Feuerwehr durch das Technische Hilfswerk Eschweiler. Gegen 2 Uhr nachts war das Feuer gelöscht. Allerdings wurden später noch Glutnester entdeckt. Rund 200 Kräfte seien im Einsatz gewesen.

Die Explosion war am Donnerstagabend gegen 21.15 Uhr gemeldet worden. Auch angrenzende Häuser wurden durch ihre Wucht schwer beschädigt. Ob das Unglückshaus selbst oder Nachbarhäuser einsturzgefährdet sind, müsse nun geprüft werden. Bis dahin dürfen die Bewohner nicht zurück in ihre Wohnungen. Die Zahl der Evakuierten war in der Nacht noch unklar.

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„Es war noch kein Statiker in den Häusern“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Eschweilers Feuerwehr hatte Großalarm ausgelöst und Brandwehren aus den Nachbarstädten zur Verstärkung angefordert. „Das war ein sehr großer Einsatz“, sagte ein Polizeisprecher.

Die Ermittler gehen bislang von einer Gas-Explosion aus. Unklar ist demnach aber, ob ein Unglücksfall oder Fremdverschulden vorliegt. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen.

dpa