Dorsten (NRW): Wolfsrudel tötet mehr als 20 Schafe
Nordrhein-Westfalen beherbergt wieder Wölfe. Etwa 40 Prozent der Fläche in NRW sind inzwischen als Wolfsgebiet ausgewiesen. Doch die Anzahl soll nach wie vor sehr gering sein. Gerade mal 120 Nachweise für einen Wolf gab es im gesamten Jahr 2022.
In Dorsten dürfte aber nun ein weiterer Nachweis hinzugekommen sein. Und dieser fiel blutig aus. Denn dort hat vermutlich ein Wolf mehrere Schafe gerissen, wie der „WDR“ berichtet.
So berichtet der Wanderschäfer Erwin Biedermann von über 20 toten Tieren aus seiner Herde. Bereits vor wenigen Wochen kam es zu einem Angriff, am Sonntag gab es dann erneut einen Vorfall. Laut eigener Aussage habe er die Herde nur für eine Stunde allein gelassen. „Als ich zurückkam, lagen die Schafe und Lämmer weit verteilt“, so Biedermann.
Wolfsangriff in Dorsten: Schafhirte will nicht in NRW weitermachen
Es kam leider alles zusammen, was schief gehen konnte. Seinen Hütehunden hatte er eine Verschnaufpause gegönnt, nachdem sie die Nacht über durchgewacht hatten. Den Schutzzaun hatte er für die Stunde ebenfalls abgebaut. Als er zurückkam, bot sich ihm schließlich ein Bild des Grauens.
Für Biedermann ist klar, dass es so nicht weitergehen kann und er deshalb in Nordrhein-Westfalen nicht weitermachen will als Wanderschäfer. Zumal sich einige Tiere, die nicht sofort tot waren, mit schwersten Verletzungen herumquälen mussten, ehe man sich nach einer intensiven Abstimmung mit Polizei und Behörden dazu entschloss, dem Grauen ein schnelles Ende zu bereiten.
Den Ermittlungen zufolge deutet auch für die Polizei alles auf einen Wolfsangriff hin. Nun wollen die Behörden noch versuchen festzustellen, von welchem Wolf oder Rudel der Angriff ausging. Aktuell ist die Herde in Schermbeck, einem von vier ausgewiesenen Wolfsgebieten in NRW.