„Car-Freitag“ in NRW: Polizei legt getunte Autos still – Poser nutzen stillen Feiertag zum Saisonstart
Die Kreispolizeibehörde Euskirchen berichtete am Abend bezogen auf Geschwindigkeitsverstöße und Fahrzeugmängel von 56 Verwarngeldern und 26 Anzeigen. Auf der Ramscheider Höhe lag der Spitzenreiter bei Tempo 108 in der 70er-Zone. Den Fahrer erwartet nun ein erhebliches Bußgeld in einem dreistelligen Eurobereich und ein Punkt in Flensburg.
Unter dem Motto „Rot für Raser“ waren in mehreren Städten verstärkte Kontrollen der Autoposer- und Tunerszene geplant, für die der Karfreitag traditionell der Saisonauftakt ist. „Es gab eine größere Gruppe mit teuren, schnellen Sportwagen auf dem Weg zur Nürburgring-Rennstrecke, sonst war es auf der Autobahn eher ruhig“, sagte ein Polizeisprecher über die Autobahnen 1 und 61 bei Losheim im Landkreis Euskirchen.
Die Kontrollen seien bis in die Nacht geplant, hieß es von der Polizeidienststelle in Köln. Auch in Münster, Düsseldorf und Dortmund bleiben die Beamten weiter verstärkt im Einsatz. Besonders ab den späten Abendstunden rechne man mit mehr Rasern und getunten Autos.
Die Polizei hatte bereits im Vorfeld angekündigt, gegenüber Rasern und Posern keine Toleranz zu zeigen. Die Stadt Paderborn erließ für Karfreitag sogar eine Allgemeinverfügung, die jegliche Treffen der Szene untersagt.
Car-Freitag in NRW: Bilanz der Polizei
Im Kreis Recklinghausen, einem Hotspot der Autoszene, bilanzierte die Polizei über 180 Verwarngelder, acht Anzeigen und vier beschlagnahmte Fahrzeuge. Insgesamt sei es aber überwiegend ruhig geblieben, hieß es aus mehreren Dienstellen.
In Essen räumte eine Polizeihundertschaft am Abend einen Parkplatz. Dort hatten sich rund 1500 «Autoposer» getroffen, von denen einige Feuerwerkskörper gezündet und andere gefährliche Stunts mit ihren Fahrzeugen durchgeführt hatten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. In Düsseldorf nutzte die Tuningszene die Königsallee als Schauplatz für ihre PS-Boliden, auch hier stellte die Polizei sechs Strafanzeigen aus und beschlagnahmte sechs Fahrzeuge.
2022 hatte die Polizei in NRW am Karfreitag laut Zahlen des Innenministeriums bei Verkehrskontrollen mehr als 3600 Verwarnungsgelder erhoben und 1600 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten gefertigt.
dpa