Personalnot: Viele Kitas müssen Wochenstunden reduzieren

Die Kindergärten in NRW sehen sich derzeit mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Derzeit müssen die Wochenstunden wieder reduziert werden. Das hat viele Gründe.
Kindertagesstätte NRW Kita
Foto: Monika Skolimowska/dpa
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Eltern haben in Nordrhein-Westfalen aktuell eine schwierige Zeit. In etlichen Kindergärten haben sie derzeit mit gekürzten Wochenbetreuungsstunden zu kämpfen. „Aktuell sind in NRW die Kitas vielerorts gezwungen, die Betreuungszeiten einzuschränken oder gar Gruppen zusammenzulegen“, berichtete die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ayla Çelik, der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Die SPD-Opposition kündigte am Montag Anfragen an die Landesregierung an, wie umfangreich das Problem landesweit sei und wie das Familienministerium darauf reagieren wolle.

Nach Erkenntnissen der GEW sind zwangsweise Einschränkungen der Wochenbetreuungsstunden mehr als bloße Einzelfälle und unter anderem aus Düsseldorf, Essen und Bonn bekanntgeworden. Çelik mahnte, wenn sich zusätzlich zum landesweiten Fachkräftemangel auch noch eine Krankheitswelle niederschlage, sei die Not groß. „Dann ist weder frühkindliche Bildung noch Betreuung bedarfsgerecht möglich“.

Kitas in NRW: „Herausfordernde Lage“ – Gründe vielschichtig

Familienministerin Josefine Paul (Grüne) sagte der dpa, es sei erkennbar, dass die Meldungen zu Personalunterdeckungen bei den Landesjugendämtern im Monat Januar zunächst zurückgegangen, im Februar aber erneut angestiegen seien. „Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Krankheitswellen und ein andauernder Fachkräftemangel bringen die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung in NRW in eine besonders herausfordernde Lage“, räumte die Ministerin ein. „Auch für die Kommunen, die für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Betreuung zuständig sind, ist das eine schwierige Lage.“

Der Fachkräftemangel sei für alle Akteure eine der größten sozialen Herausforderungen der nächsten Jahre. Mit einem „Sofortprogramm Kita“ ergreife die Landesregierung zusammen mit den Trägern bereits „kurzfristig erste notwendige Maßnahmen in dieser akuten Situation“. Klar sei, dass der Status quo darüber hinaus mittel- und langfristig verändert werden müsse, damit alle Kinder bestmögliche Chancen auf gute Bildung und gesellschaftliche Teilhabe hätten.

dpa