Oberhausen: „Schwebendes“ Denkmal für Elefantenkuh Tuffi

Die Elefantenkuh Tuffi ist mit ihrem Sprung aus der Wuppertaler Schwebebahn berühmt geworden. Sie stürzte 1950 in die Wupper blieb dabei unverletzt. Jetzt erinnert an sie auch in Oberhausen ein Denkmal. Es soll zeigen, dass das Zirkustier charakterstark war.
Oberhausen bekommt Tuffi-Denkmal
Die 1200 Kg schwere Bronzeskulptur des Bildhauers Jörg Mazur hängt an einem Tragegerüst der Wuppertaler Schwebebahn. Foto: Roberto Pfeil/dpa
Die 1200 Kg schwere Bronzeskulptur des Bildhauers Jörg Mazur hängt an einem Tragegerüst der Wuppertaler Schwebebahn. Foto: Roberto Pfeil/dpa

Der berühmteste Elefant Wuppertals wird in Oberhausen geehrt. Mit ihren spektakulären Sprung aus der Wuppertaler Schwebebahn ist Tuffi vor mehr als 70 Jahren berühmt geworden. Jetzt ist der Zirkus-Elefantenkuh auch in Oberhausen ein Denkmal gesetzt worden. Die Bronzeskulptur des Bildhauers Jörg Mazur ist am Donnerstag in luftiger Höhe vor dem LVR-Industriemuseum installiert worden. Sie wird von vier Stahlbögen umrahmt, die einst in Oberhausen für die Wuppertaler Schwebebahn hergestellt wurden.

Beim Blick nach oben soll der Eindruck eines schwebenden Elefanten entstehen, wie Mazur erläuterte. Zwei kurze Trägerrohre halten das etwa 1,2 Tonnen schwere Kunstwerk in seiner Position direkt über einer Straße. Die Elefantenkuh soll auch als ein Symbol für die Schwerindustrie und die „Unmengen“ an produzierten Stahl im Ruhrgebiet stehen.

Tuffi war wenige Tage vor dem Sprung aus der Wuppertaler Schwebebahn auch in Oberhausen, weil der Zirkus zunächst hier Station machte. Bei einer Werbeaktion fuhr die Elefantenkuh auch mit einer Straßenbahn.

Ein Elefant mit Charakter

Mazur, für den Tiere ein wichtiges wiederkehrendes Thema in seinem Schaffen sind, schreibt zu seinem Projekt: „So glimpflich ihr Sprung aus der Schwebebahn damals glücklicherweise für sie und auch für den Zirkusdirektor verlaufen ist, so sehr steht er doch bis heute wie ein Ausrufezeichen dafür, dass sich hier ein Tier sehr nachdrücklich gegen eine äußerst fragwürdige Behandlung in menschlicher Obhut zur Wehr gesetzt hat.“

Und: „Tuffi hatte offensichtlich Charakter, weshalb es mir schon bei Beginn meiner Arbeit wichtig war, dass am Ende eine Figur mit einer Körperhaltung und einem Gesamtausdruck herauskommt, die diese Persönlichkeit mit Würde repräsentiert.“ Aus diesem Grund hänge Tuffi auch nicht einfach nur so unter den Stahlbögen, sondern schreite durch die Luft, als würde sie auf Wolken gehen, erklärt der Künstler.

Bereits das dritte Denkmal für Tuffi

Die Idee zu dem Projekt „Elevated Levitated Elephant“ entstand nach Angaben von Mazur 2015/16. Die Bronzeskulptur sei etwa 1,70 Meter hoch und 2,40 Meter lang. Neben Fördermitteln seien für das Projekt knapp 12.000 Euro von weit mehr als 100 Unterstützern zusammengekommen. Mazur verweist rückblickend auch auf Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren und das Wohlwollen der beteiligten Unternehmen.

In Wuppertal gibt es bereits zwei Denkmäler für Tuffi. Eines davon befindet sich in der Fußgängerzone. Ein weiteres steht ungefähr an der Stelle, an der die Elefantenkuh nach dem Fall aus etwa zehn Metern Höhe in der Wupper landete. Die Skulptur der im Fluss sitzenden jungen Elefantenkuh befindet sich im Stadtteil Barmen zwischen der zentralen Haltestelle Alter Markt und der Haltestelle Adlerbrücke.

Tuffi war zu Werbezwecken für einen Zirkus bei einer normalen Linienfahrt am 21. Juli 1950 in der Wuppertaler Schwebebahn unterwegs. Sie durchbrach plötzlich die Außenwand der Kabine, sprang in die Tiefe und landete unverletzt auf dem Hinterteil in einem Schlammloch. Die Elefantin lebte noch viele Jahre und wurde zur Hauptattraktion in ihrem Zirkus.

dpa