Schule in Oberhausen: 13-Jähriger greift Lehrerin an – nicht der erste Vorfall

An einer Gesamtschule in Oberhausen wurde wohl regelmäßig Gewalt gegen Lehrkräfte ausgeübt. Eine Lehrerin erstattete nun Anzeige gegen einen 13-jährigen Schüler.
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Foto: Jonas Güttler/dpa
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Gewalt gegen Lehrkräfte war hier wohl an der Tagesordnung. Nun hatte eine Lehrerin offenbar die Nase voll.

Die Polizei ermittelt gegen einen 13-Jährigen Schüler, der seine Lehrerin an der Gesamtschule Osterfeld in der Ruhrgebietsstadt Oberhausen (NRW) beleidigt und angegriffen haben soll. Die 38-Jährige habe eine Beule am Kopf und ein Hämatom am linken Arm davongetragen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der Angriff ist längst nicht der einzige Vorfall an der Schule, der die Polizei beschäftigt. Zuvor hatte die „Westdeutsche Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) darüber berichtet.

Der Angriff datiert bereits auf den 18. Mai und wurde durch den „WAZ“-Bericht vom Mittwoch öffentlich. Laut Polizei zeigte die im Klassenzimmer angegriffene Frau den Fall selbst an. Gegen den Jungen wird wegen Beleidigung und vorsätzlicher einfacher Körperverletzung ermittelt. Die Schulleitung verwies auf die Bezirksregierung Düsseldorf. Die teilte mit, der Junge werde nicht mehr an der Schule unterrichtet und komme nach den Sommerferien auf eine Förderschule.

Gesamtschule Osterfeld: Angst, Beleidigungen und Körperverletzungen

Die „WAZ“ berichtete unter Berufung auf die Mail einer Person, die anonym bleiben wolle, von ständiger Gewalt an der Schule. Gerade junge Lehrerinnen hätten Angst. Wie die Polizei mitteilte, wurden allein zwischen Januar und Mai 2022 27 Vorkommnisse an der Schule polizeilich bekannt – darunter auch Beleidigungen und Körperverletzungen.

Die Bezirksregierung teilte mit, die Schule stelle sich „mit großem Engagement den Herausforderungen einer sehr heterogenen Schülerschaft“. Das Kollegium sei entsprechend geschult, es werde etwa in den Bereichen Deeskalationstraining und Konfliktmanagement gefördert. Besonders jüngere Lehrkräfte würden bei Bedarf von erfahrenen Kollegen begleitet. Es gebe zahlreiche Aktionen zur Gewaltprävention. Zum Selbstverständnis des Schulteams gehöre, dass die Heterogenität der Schülerschaft auch eine Bereicherung des schulischen Lebens sei.

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dpa