NRW: Viele Störche zurück – bald beginnt die Balzzeit

Pünktlich zum Frühlingsbeginn Anfang März sind die ersten Störche zurück aus ihren Winterquartieren. Sobald es etwas wärmer wird, beginnt bei ihnen die Balz. Die Bestandszahlen der Weißstörche haben sich deutlich erholt, schlecht geht es dagegen den Schwarzstörchen.
Storchennest Dachfirst
Foto: Holger Hollemann/dpa
Foto: Holger Hollemann/dpa

Der Frühling naht in Nordrhein-Westfalen. Erkennbar ist dies daran, dass die ersten Weißstörche aus ihren Winterquartieren im Süden zurückgekehrt sind. In der Weseraue im Kreis Minden-Lübbecke – der Storchen-Hochburg von NRW – seien bereits 40 Paare und 28 Einzelstörche auf ihren Nestern gezählt worden, sagte das Vorstandsmitglied im Nabu-Kreisverband Minden-Lübbecke, Hermann Nagel. Die Tiere machten einen gesunden Eindruck; offenbar fänden sie genug Nahrung, sagte Nagel. Sobald es etwas wärmer werde, beginne die Balz und dann die Fortpflanzung der Tiere.

Im vergangenen Jahr seien allein in diesem Storchengebiet 132 Brutpaare gezählt worden, die 252 Jungvögel aufgezogen hätten. Das seien etwa 15 Paare mehr gewesen als im Vorjahr.

Störche in NRW: Weißstorch erholt sich, Schwarzstorch bereitet Sorgen

Die Störche flögen auf dem Weg in ihre Winterquartiere zunehmend nicht mehr bis Afrika südlich der Sahara, sondern sparten sich die für sie anstrengende und gefährliche Überquerung der Meerenge von Gibraltar, sagte Nagel. Sie fänden in Spanien und Südfrankreich offenbar genug Nahrung. Erste zurückgekehrte Störche seien auch am Niederrhein schon gesichtet worden, sagte Ulrike Waschau von der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein in Kleve.

2021 hatten in Nordrhein-Westfalen nach früheren Angaben der Stiftung Störche NRW in Isselburg 609 Storchenpaare gebrütet. 1991 waren die bis zu 1,10 Meter großen Schreitvögel mit nur noch drei Brutpaaren in NRW dagegen auf einem Tiefpunkt angekommen, wie das Landesumweltamt mitteilte. Die Nahrung von Störchen besteht vor allem aus Mäusen, Insekten, Regenwürmern und Fröschen.

Anders als beim Weißstorch gehen beim seltenen und scheuen Schwarzstorch, der vor allem Mischwälder der Mittelgebirge bewohnt, die Brutzahlen seit 2015 wieder zurück. In NRW schätzt man den Bestand des Schwarzstorches gerade noch auf 80 Brutpaare, wie der Nabu am Donnerstag mitgeteilt hatte. Ursachen seien unter anderem Einschlag in Laubbaumbeständen und der Klimawandel mit Dürre, großen abgestorbenen Fichtenbeständen und trockengefallenen Bachläufen.

dpa