NRW-Polizei droht Bodycam-Chaos und teures Nachspiel

Polizei-Bodycams sind mittlerweile weit verbreitet, sorgen momentan aber bei der NRW-Polizei für große Probleme. Der Grund: die Akkus.
Bodycam bei Polizei in NRW
Eine Polizistin der Streifenpolizei führt eine Bodycam vor. Foto: Oliver Berg/dpa
Eine Polizistin der Streifenpolizei führt eine Bodycam vor. Foto: Oliver Berg/dpa

Teure Probleme für die Polizei in NRW drohen. Der Austausch defekter Akkus von Polizei-Bodycams in Nordrhein-Westfalen könnte laut Innenministerium rund 90.000 Euro kosten. Es werde derzeit noch geprüft, ob der Hersteller verantwortlich gemacht werden könne, etwa im Zuge von Gewährleistungsansprüchen, teilte ein Ministeriumssprecher mit.

Die Polizei in NRW muss wegen Akkuproblemen derzeit auf etwa ein Drittel ihrer Mini-Kameras verzichten. Die betroffenen Akkus blähen sich laut Innenministerium leicht auf, dadurch entsteht ein Spalt zwischen Kamera und Trägerplatte. Das Problem liege beim Akku, die Geräte an sich seien nicht beeinträchtigt oder defekt. Die Akkus sollen demnach sukzessive ausgetauscht werden, die Lieferzeit beträgt laut Herstellerangaben aber einige Wochen.

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Die Polizei in NRW ist mit rund 9000 Bodycams ausgerüstet, um so etwa brenzlige Einsatzgeschehen zu filmen. Pro Akku liegen die Kosten bei 30 Euro, wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte. „Wenn im Ergebnis der Prüfung tatsächlich knapp 3000 Akkus defekt wären, würde sich somit der finanzielle Aufwand auf rund 90.000 Euro belaufen.“

Das Landesamt für Polizeiliche Dienste hatte alle Polizeibehörden in NRW am 10. August über die Probleme informiert. Engpässe in einzelnen Polizeibehörden sind laut Innenministerium nicht bekannt.

dpa