NRW: Passanten lassen hilflosen Mann am Boden liegen

Ein 44-jähriger Mann hat am Gelsenkirchener Hauptbahnhof offensichtlich dringende Hilfe benötigt. Dennoch gingen Passanten einfach an ihm vorbei. Erst ein Polizist leistete Hilfe.
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Foto: Screenshot Twitter
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Am Freitagmorgen (10. März) kam es zu einem traurigen Vorfall in NRW: Vor einem Parkhaus am Gelsenkirchener Hauptbahnhof haben mehrere Passanten einen hilflosen Mann am Boden liegen gelassen, obwohl er um Hilfe wegen Gesundheitsproblemen bat. Erst ein Bundespolizist, der nicht im Einsatz war, habe Erste Hilfe geleistet und den Rettungsdienst gerufen. Der 44-Jährige, der stark krampfend am Boden gelegen hatte, sei ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Bundespolizei mit.

Zumutbare Hilfe in Notlagen zu leisten, sei gesetzlich vorgeschrieben. Wer dies unterlasse, könne mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bestraft werden, betonte eine Bundespolizeisprecherin.

Im Herbst 2017 hatte ein Fall in Essen Aufsehen erregt, als mehrere Bankkunden einem bewusstlosen Rentner im Vorraum einer Bank nicht geholfen hatten. Eine Überwachungskamera hatte später gezeigt, dass die Kunden auf dem Weg zum Geldautomaten teils sogar über den Zusammengebrochenen gestiegen waren, ohne den Notarzt zu rufen. Der Mann war später gestorben. Die Kunden hatten später argumentiert, ihn für einen schlafenden Obdachlosen gehalten zu haben. Dennoch wurden sie zu Geldstrafen von bis zu 3600 Euro verurteilt.

dpa