NRW: Mehr Straf- und Gewalttaten durch Kinder und Jugendliche

Die Zahl der verübten Straf- und Gewalttaten in Nordrhein-Westfalen durch Kinder und Jugendliche hat stark zugenommen. Innenminister Herbert Reul will sich der Entwicklung entgegenstellen.
Herbert Reul 6. Dezember 2021
NRW-Innenminister Herbert Reul ist von den Waffenverbotszonen in Düsseldorf und Köln überzeugt. Foto: Marcel Kusch/dpa
Herbert Reul 6. Dezember 2021
NRW-Innenminister Herbert Reul ist von den Waffenverbotszonen in Düsseldorf und Köln überzeugt. Foto: Marcel Kusch/dpa

Alarmierende Zahlen aus dem Landeskriminalamt NRW! So hat die Zahl der mutmaßlich durch Kinder und Jugendliche verübten Straf- und Gewalttaten in Nordrhein-Westfalen in jüngster Zeit deutlich zugenommen. Das ging am Freitag aus Daten des Landeskriminalamtes NRW hervor.

In den ersten drei Quartalen 2022 sind demnach landesweit insgesamt 13.191 Straf- und Gewalttaten ermittelt worden, in denen die Tatverdächtigen ausschließlich Kinder waren (unter 14 Jahren). Das sind 4919 Fälle oder fast 60 Prozent mehr als im entsprechenden Zeitraum des Jahres 2021. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 sind das 2481 Fälle oder gut 23 Prozent mehr.

Die Zahl der Straf- und Gewalttaten, bei denen alle Tatverdächtigen Jugendliche (14 bis 17 Jahre) sind, stieg in den ersten drei Quartalen 2022 auf 41.027. Das sind 9494 Fälle oder 30 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2021. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2019 vor der Pandemie sind das 1628 Fälle beziehungsweise gut 4 Prozent mehr.

Reul will „Entwicklung nicht kleinreden“

Die „Bild“-Zeitung hat zuvor über den jüngsten Anstieg und eine Reaktion von Innenminister Herbert Reul (CDU) berichtet. „Natürlich sind diese Zahlen auf den ersten Blick beunruhigend. Doch in den Jahren 2020 und 2021 war Pandemie. Die Leute waren Zuhause“, sagte Reul laut dem Landeskriminalamt. Das habe Einfluss auf die Kriminalitätslage.

„Dennoch dürfen wir die aktuelle Entwicklung nicht kleinreden. Das hat nichts mehr mit jugendlichem Leichtsinn zu tun“, sagte Reul auch „Bild“. „Wir haben kriminelle Jugendbanden im Blick und müssen, mit allem was wir haben, der Entstehung dieser gefährlichen Gruppen entgegenwirken“, unterstrich der Innenminister des Bundeslandes.

dpa