NRW: Lage auf Autobahnen spitzt sich durch Schneeverwehungen zu – 222 Unfälle

Heftige Schneeverwehungen sorgen in Teilen Nordrhein-Westfalens zunehmend für Probleme auf den Autobahnen. Einige Strecken waren gesperrt.
Glatteis-Unfall in Paderborn
Foto: Polizei Paderborn/dpa
Glatteis-Unfall in Paderborn
Foto: Polizei Paderborn/dpa

Heftige Schneeverwehungen sorgen in Teilen Nordrhein-Westfalens zunehmend für Probleme auf den Autobahnen. Einige Strecken waren gesperrt, anderswo ging es nur im Schneckentempo voran.

Auf den Autobahnen in den Regierungsbezirken Münster und Detmold ordneten die Behörden ein Fahrverbot für Lastwagen ab 7,5 Tonnen an. Es gelte vorerst bis 12.00 Uhr, sagte ein Sprecher der Landesleitstelle der Polizei am Sonntagmorgen.

A2 in Bielefeld gesperrt

In Bielefeld sperrte die Polizei die Autobahn 2 am Bielefelder Berg. Weil starker Wind immer neuen Schnee auf die Fahrbahn wehte, kamen die Räumfahrzeuge nicht hinterher. Der Deutsche Wetterdienst hatte im Vorfeld bereits gewarnt, dass vor allem Schneeverwehungen zu Problemen führen könnten. Ein starker Ostwind wehte den vielen Neuschnee aus der Nacht immer wieder auf die gerade geräumten Fahrbahnen.

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Auch im Bielefelder Stadtgebiet waren zahlreiche Straßen nicht passierbar. Autos seien in tiefen Schneewehen steckengeblieben, berichtete ein dpa-Fotograf.

Auf vielen Autobahnen vor allem im Münsterland, in Ostwestfalen und im Ruhrgebiet kam es nach Angaben der Verkehrszentrale NRW zu Staus und Verzögerungen – Autos konnten vielerorts nur sehr langsam fahren. „Wo der Räumdienst war, türmt sich kurze Zeit später wieder der Schnee“, berichtete eine dpa-Reporterin aus dem Kreis Minden-Lübbecke im äußersten Nord-Osten Nordrhein-Westfalens.

Schneesturm ist noch nicht vorbei

Bis zu 32 Zentimeter Neuschnee, Windböen von bis zu 80 Kilometern pro Stunde und meterhohe Verwehungen: Der erwartete Schneesturm hat vor allem die Mitte Deutschlands getroffen – und er ist noch nicht ausgestanden. „Hotspots sind der Niederrhein, das Münsterland, Ostwestfalen, das nördliche Thüringen, das südöstliche Niedersachsen und das südliche Sachsen-Anhalt“, sagte Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Sonntagmorgen.

„Der Schneesturm ist noch nicht vorbei.“ Mit fünf bis zehn Zentimetern Schnee, lokal auch bis zu 20 Zentimetern müsse im Laufe des Sonntags noch gerechnet werden. Der Wind halte auch weiterhin an mit Sturmböen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde. „Das ist auf keinen Fall durchgestanden. Damit müssen wir bis heute Abend warten.“

Der Norden von Nordrhein-Westfalen, das südliche Niedersachsen, das nördliche Thüringen und Sachsen-Anhalt seien in den nächsten Stunden besonders betroffen.

222 Unfälle in NRW seit Samstag

Seit Samstagnachmittag sei es zu bislang 222 Unfällen aufgrund des Wetters gekommen, sagte ein Sprecher der Landesleitstelle der Polizei am frühen Sonntagmorgen. Dabei seien zwei Menschen schwer und 26 leicht verletzt worden. Der Sachschaden belaufe sich auf etwa eine Million Euro. Der „WDR“ hatte zuvor berichtet.

In Münster wurde wegen der starken Schneefälle ein Fahrverbot für Lastwagen ausgesprochen. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei am Sonntagmorgen. Außerdem wurde der gesamte Busverkehr vorerst eingestellt.

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Die Winterdienste waren auf einen der größten Einsätze seit Jahren eingestellt. Behörden hatten appelliert, dass Autofahrer, wenn überhaupt nötig, nur mit vollem Tank, Winterreifen und Decken zum Wärmen loszufahren sollten.

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dpa