NRW: Knapp 1000 Streikende der Gewerkschaft in Brauereien

Erstmals haben nun auch die Brauereien in NRW gestreikt. Auch sie fordern deutlich mehr Gehalt. Das Angebot der Arbeitgeber wird als unzureichend angesehen.
Bierflaschen von Diebels stehen in Recklinghausen auf einem Küchentisch. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat ihre Mitglieder zu Warnstreiks bei den Brauereien Beck's, Hasseröder und Diebels aufgerufen. Foto: Marcel Kusch/dpa
Bierflaschen von Diebels stehen in Recklinghausen auf einem Küchentisch. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat ihre Mitglieder zu Warnstreiks bei den Brauereien Beck's, Hasseröder und Diebels aufgerufen. Foto: Marcel Kusch/dpa

Die Streiks greifen nun auch auf andere Bereiche über. Denn mit weiteren Warnstreiks in einer Reihe von Brauereien in Nordrhein-Westfalen haben nach Gewerkschaftsangaben in dieser Woche knapp 1000 Beschäftigte deutlich mehr Geld in den laufenden Tarifverhandlungen gefordert. An den Arbeitsniederlegungen bei DAB (Dortmund), Diebels (Issum), Reissdorf (Köln), Stauder (Essen) und in der König-Brauerei (Duisburg) nahmen am Dienstag und Mittwoch insgesamt rund 950 Streikende teil, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) NRW am Mittwoch (15. März) mitteilte.

Schwerpunkt war der Standort Dortmund, an dem auch Beschäftigte einer Servicegesellschaft gestreikt hätten. Die Warnstreiks gingen demnach bei DAB und Diebels jeweils 24 Stunden und erstreckten sich damit entsprechend der Schichten über zwei Tage. An den anderen Standorten handelte sich um Warnstreiks zwischen zwei und zwölf Stunden.

Die Warnstreiks fanden unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde an diesem Donnerstag (16. März) in Hilden bei Düsseldorf statt. Die NGG fordert 430 Euro mehr pro Monat für die rund 1600 Arbeitnehmer im Bereich des Arbeitgeberverbandes Rheinisch-Westfälischer Brauereien. Das entspreche in der Lohngruppe Facharbeiter 11,3 Prozent mehr. Ein Angebot der Arbeitgeber von 150 Euro mehr pro Monat jeweils in diesem und im nächsten Jahr ist nach NGG-Ansicht zu gering. Die 150 Euro mehr pro Monat würden 3,95 Prozent mehr Geld bedeuten. Damit liege das Angebot weit unterhalb der Inflationsraten in 2022 und 2023.

NGG-Landesbezirksvorsitzender Mohamed Boudih forderte die Arbeitgeber auf, sich in der Tarifrunde zu bewegen. Sie müssten einen großen Schritt machen, um eine weitere Eskalation in dem Tarifkonflikt zu vermeiden. Nach den mehrfachen Warnstreiks sei die Verhandlungsrunde am Donnerstag jetzt die Chance, zu einem Ergebnis zu kommen.

dpa