NRW: In diesem Landkreis geschehen die meisten schweren Verkehrsunfälle
Im vergangenen Jahr ereigneten sich rund rund 610.000 Verkehrsunfälle in NRW, wie aus Verkehrsunfallstatistik für 2022 hervorgeht.
Die mit Abstand meisten schweren Verkehrsunfälle ereigneten sich dabei im Kreis Kleve. So lautet das Fazit der Kreispolizeibehörde, das am Dienstagnachmittag (28. Februar) vorgestellt wurde. Nirgendwo sonst in NRW verunglücken so viele Menschen auf den Straßen wie dort. 2022 gab es 23 Unfalltote und 387 schwer verletzte Personen. „Das ist eine sehr traurige Bilanz“, sagte Achim Jaspers, zuständiger Leiter des Verkehrskommissariats Kleve.
NRW: Alle Verkehrsdaten im Kreis Kleve verschlechtert
Im Vergleich zu 2021 haben sich alle Verkehrsdaten verschlechtert. So gab es insgesamt mehr Verkehrsunfälle, deutlich mehr Unfälle mit verletzten Personen, mehr Unfälle mit Schwerverletzten, mehr Unfälle mit Kindern, Senioren, Motorradfahrern und Pedelecfahrern. Auch mehr Unfälle mit Toten gab es.
Eine große Rolle spielen dabei auch die illegalen Autorennen im Kreis Kleve. Von zwölf im Land NRW festgestellten Autorennen haben vier im Kreis Kleve stattgefunden. Vor allem der Unfall in Rheurdt sorgte im Oktober 2022 für großes Aufsehen: Ein Autofahrer prallte damals mit seinem nicht angemeldeten und vermutlich getunten Wagen betrunken und unter Drogeneinfluss mit rund 150 km/h gegen einen Baum. Er und die zwei Kinder auf dem Rücksitz verstarben sofort.
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Auch die Zunahme von Unfällen mit Schwerverletzen bereitet der Polizei aus NRW Sorge. Die Zahl der Unfälle stiegen um 31,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der Pedelec-Unfälle erhöhte sich um 34,9 Prozent. Die meisten Unfälle dieser Art ereigneten sich im südlichen Teil des Kreises. Achim Jaspers findet auch hier klare Worte: „Die Gefahr, im Verkehr getötet zu werden, ist im Kreis Kleve am höchsten.“
NRW: Mehr Polizeikontrollen im Kreis Kleve
Die Unfallursachen sind dabei sehr vielfältig. Am häufigsten geschehen Unfälle bei der Missachtung von Vorfahrtsregelungen und beim Abbiegen. Bei besonders schweren Unfällen kommen zudem erhöhte Geschwindigkeiten hinzu. Auch die Nutzung des Handys während des Fahrens habe zu vielen Verkehrsunfällen geführt. „Es ist eine Seuche“, so der Landrat Gerwers.
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Der Leiter des Verkehrskommissariats Kleve, Achim Jaspers, wünscht sich daher für die Straßen eine bessere Verkehrsüberwachung. Das Risiko, geblitzt oder kontrolliert zu werden, sei im Kreis Kleve besonders niedrig. Die Polizei und Kreisverwaltung tauschen sich daher aus, wie sie im Straßenverkehr stärker Präsenz zeigen können. Ein Fokus soll dabei auch auf das Thema Aufklärung gelegt werden. So sollen sich vor allem ältere Menschen auf Fahrrädern der Gefahren im Straßenverkehr bewusster werden.