Freitesten schon nach fünf Tagen möglich: NRW-Landesregierung verkürzt Corona-Isolation
Die NRW-Landesregierung schraubt an den Corona-Regeln und macht ein früheres Freitesten möglich. Corona-Infizierte in Nordrhein-Westfalen können die Isolierung künftig bereits nach fünf Tagen beenden – natürlich nur bei einem offiziellen negativen Testergebnis. Das gab das NRW-Gesundheitsministerium am Mittwoch in Düsseldorf zu den ab Donnerstag (5. Mai) geltenden Test- und Quarantäneregelungen mit.
In NRW ist für das Freitesten demnach nach wie vor ein offizieller Test, also ein Bürgertest oder PCR-Test, erforderlich. Ein Freitesten war bisher erst am siebten Tag möglich. Ohne Freitestung endet die Isolierung wie bisher automatisch erst nach zehn Tagen. Für enge Kontaktpersonen von Infizierten gelten nach den Neuregelungen in NRW nur noch Empfehlungen statt einer verpflichtenden Quarantäne.
Ab morgen, dem 5. Mai 2022, gelten in #NRW neue #Quarantäne– und #Isolierungs -Regelungen. Infizierte können sich nun bereits nach 5 Tagen aus der #Isolation #freitesten. Dazu ist ein offizieller Testnachweis erforderlich. #Corona
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— MAGS NRW (@MAGS_NRW) May 4, 2022
NRW: Freitesten weiter an offizieller Teststelle nötig
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) erklärte, dass nach Ansteckung mit einer Omikron-Variante die Inkubationszeiten und die Krankheitsverläufe in der Regel kürzer seien und NRW zudem eine überdurchschnittlich hohe Impfquote gerade in älteren Altersgruppen vorweisen könne. Auch wenn das Robert Koch-Institut nur noch von einer dringenden Empfehlung für das Freitesten spreche, „halten wir in Nordrhein-Westfalen an der verpflichtenden Freitestung durch eine offizielle Teststelle fest“. Gerade für den Schutz von gefährdeten Personen halte er das auch weiterhin für geboten – insbesondere vor der Wiederaufnahme einer Tätigkeit in gefährdeten Einrichtungen.
Die FDP kritisiert ihren Koalitionspartner CDU für das Festhalten an der Testpflicht für eine Verkürzung der Isolation. „Ich bedauere, dass Herr Laumann und Herr Wüst bei den neuen Test- und Quarantäneregeln nicht dem RKI, der Wissenschaft und dem Koalitionspartner gefolgt sind und somit für schärfere Coronaregeln sorgen“, sagte der Chef der FDP-Landtagsfraktion, Christof Rasche mit Blick auf den Gesundheitsminister und Ministerpräsident Hendrik Wüst (beide CDU). Eine Testpflicht zum Beenden der Isolation, die über die RKI-Empfehlung hinausgeht, sei mit Omikron derzeit nicht nötig. Hier hätte er sich mehr Zutrauen in die Eigenverantwortung gewünscht.
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Kritik für die Entscheidung der Landesregierung
Der Deutschen Stiftung Patientenschutz vermisst dagegen eine Testpflicht mit den als besonders sicher geltenden PCR-Tests für Mitarbeiter im Gesundheits- und Pflegebereich. „Schutz und Sicherheit von Hunderttausenden vulnerablen Menschen scheinen in NRW wenig Bedeutung zu haben“, sagte Vorstand Eugen Brysch. Denn Schnelltests garantierten nicht den sicheren Nachweis, ansteckungsfrei zu sein. Doch PCR-Tests seien für die medizinisch-pflegerischen Berufsgruppen nicht vorgeschrieben, unterstrich der Patientenschützer und fügte hinzu: „Für alte und verletzliche Menschen ist das gefährlich.“
Bayern war bei der Verkürzung der Isolation auf nur noch fünf Tage bereits Mitte April vorangegangen. Ein abschließendes Freitesten ist in Bayern nach der Neuregelung nicht mehr notwendig. Voraussetzung dort ist allerdings eine Symptomfreiheit von mindestens 48 Stunden.
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dpa