Das sind die schlimmsten Bahnhöfe in NRW: Prädikat „nicht tolerierbar“

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat seine Bahnhöfe wieder einem Check unterzogen. Sechs Bahnhöfe schnitten besonders schlecht ab. Doch es gibt Lichtblicke.
Bahnhof Kamen
Foto: Henning Kaiser/dpa
Foto: Henning Kaiser/dpa

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, besser bekannt als VRR, hat in seinem Gebiet mal wieder die Bahnhöfe durchchecken lassen. Dabei ist vielen Bahnfahrern im VRR-Bereich bei so „schönen“ Anblicken wie dem Gladbacher, dem Krefelder oder dem Duisburger Bahnhof schon länger klar, dass es mit der Ästhetik und der Sicherheit hier nicht weit her ist.

Das belegt auch ein Bericht vom Januar, wonach es 2022 deutlich mehr Polizeieinsätze an NRWs Bahnhöfen gab, als noch im Jahr zuvor (Quelle: 24rhein.de). So ist die Zahl der Polizeieinsätze an Bahnhöfen in NRW um 30 Prozent gestiegen, am Dortmunder Bahnhof sogar um satte 40 Prozent.

Beim jährlichen VRR-Test wurden insgesamt 295 Bahnhöfe dem Check auf Zustand, Fahrgastinformation, Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität unterzogen. Darunter auch die Städte Düsseldorf, Oberhausen, Duisburg und Essen. Jedoch konnte das Ergebnis sogar positiv überraschen.

Die schlimmsten Bahnhöfe in NRW: Sechs Bahnhöfe besonders schlecht

Denn laut dem VRR ist die Aufenthaltsqualität leicht gestiegen. Doch viele Bahnhöfe sind immer noch verbesserungswürdig. Sechs Bahnhöfe aber bilden die Schlusslichter. Ihnen wurde das Prädikat „nicht tolerierbar“ vergeben. Dazu gehören:

  • Bahnhof Duisburg-Hochfeld Süd
  • Bahnhof Rheydt-Odenkirchen
  • Bahnhof Essen-Frohnhausen
  • Bahnhof Haan-Gruiten
  • Bahnhof Bochum-West
  • Bahnhof Frimmersdorf

Vor allem der Bahnhof Bochum-West in der Bochumer Innenstadt hat es den VRR-Mitarbeitern angetan. Denn dieser gilt schon länger als Sorgenkind, getan hat sich aber bislang nichts. Daher ist das Ergebnis für 2022 deckungsgleich mit dem vom 2021. Zwar sind die „Fahrgastinformationen“ in Bochum-West „hervorragend“, was das Thema Barrierefreiheit angeht, besteht aber nach wie vor „erhöhter Handlungsbedarf“. Auch die Aufenthaltsqualität in Bochum-West wird als „unzureichend“, dem schlechtesten zu vergebenen Kriterium, angegeben

Diesen Bahnhof solltet ihr meiden: Duisburg Hochfeld-Süd verschlechtert sich

Neben dem Bahnhof Bochum-West ist auch Duisburg Hochfeld-Süd – Fans der Großraumdiskothek „Pulp“ werden sich erinnern – ein absolutes Sorgenkind des VRR. Denn dieser hat sich zum Vorjahr sogar noch verschlechtert. Auch hier gab es ein „unzureichend“ für die Aufenthaltsqualität – im Vorjahr stand hier noch ein „verbesserungswürdig“, aber das Gegenteil ist eingetreten. Statt zu verbessern ist der Bahnhof eher schlechter geworden.

Das zeigt auch die fehlende Barrierefreiheit sowie der Absturz bei der Bewertung der Fahrgastinformation von zuvor „hervorragend“ auf nun „verbesserungswürdig“. Insgesamt bewertet der VRR den Zustand des Bahnhofs Duisburg Hochfeld-Süd als „nicht tolerierbar“.

Ebenso miserabel schneidet der Bahnhof Essen-Frohnhausen ab und bekommt mit die schlechtesten Bewertungen. Auch er wird am Ende, trotz einer Verbesserung im Bereich Fahrgastinformation, als „nicht tolerierbar“ deklariert. Mindestens ebenso schlecht schneidet auch der Mönchengladbacher Bahnhof Rheydt-Odenkirchen ab. Hier hat sich im Gegensatz zu 2021 die Lage ebenfalls weiter verschlechtert, auch er wird mit den schlechtesten Noten bedacht.

Desolater Zustand der Bahnhöfe in NRW: Auch Haan-Gruiten wurde weiter abgewertet

Im Kreis Mettmann ist der Bahnhof Haan-Gruiten das große Sorgenkind. Auch er hat sich im Gegensatz zum Vorjahr noch mal unterboten und bekommt bei der Barrierefreiheit und der Aufenthaltsqualität die schlechteste Bewertung, zudem ist die Fahrgastinformation herabgestuft worden auf „verbesserungswürdig“.

Als letztes der sechs Schlusslichter treibt der Grevenbroicher Bahnhof in Frimmersdorf den VRR-Verantwortlichen die Sorgenfalten auf die Stirn. Bei ihm ist es vor allem die fehlende Barrierefreiheit, doch auch alle anderen Kategorien sind im besten Falle „verbesserungswürdig“.

Nicht alle Bahnhöfe in NRW sind schlimm: VRR blickt positiv in die Zukunft

Trotz aller Kritik blicken die Verantwortlichen dennoch etwas optimistischer in die Zukunft: Abseits der schlimmsten Bahnhöfe in NRW zieht der VRR auch positive Bilanzen.

So erhielten stolze 37 Bahnhöfe eine Bewertung des Prädikats „ausgezeichnet“. Insgesamt fielen 55 Prozent aller Stationen in den positiven Bereich, 45 Stationen waren eher negativ bewertet. Auch das ist eine Verbesserung zum Vorjahr, hier war es 2021 noch bei einem Verhältnis von 50:50.