Neuss: Verdächtiger bei Mordanschlag nach 21 Jahren vor Gericht

Ob Mord oder versuchter Mord, beides verjährt nicht. Daher wird ab Montag ein Fall aus 2002 vor dem Landgericht in Düsseldorf verhandelt. Das Opfer überlebte nur knapp. Mutmaßlich ging es dabei um "Familienehre".
Foto: Shutterstock / everything possible
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Kommt es nach mehr als zwei Jahrzehnten doch noch Gerechtigkeit? 21 Jahre nach einem Mordanschlag in Neuss (NRW) muss der mutmaßliche Täter an diesem Montag (10.00) in Düsseldorf auf die Anklagebank. Der 43-Jährige soll im Februar 2002 vor einem Neusser Club einem damals 36-Jährigen aufgelauert und ihm ein Messer in den Bauch gerammt haben. Danach soll er sich ins Ausland abgesetzt und zuletzt im französischen Avignon gelebt haben.

Gemeinsam mit seinem Vater soll der Angeklagte auf den vermeintlichen Liebhaber seiner damaligen Ehefrau gewartet haben, um die „Familienehre wieder herzustellen“, wie es in der Anklage heißt. Das Opfer hatte die Attacke lebensgefährlich verletzt überlebt.

Der türkische Verdächtige war im vergangenen Jahr aus Luxemburg eingereist und von den Bundespolizisten auf einen Rastplatz herausgewunken worden. Dort stellten sie fest, dass er seit langer Zeit mit Haftbefehl gesucht wurde. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen versuchten Mordes angeklagt und das Landgericht für den Prozess sieben Verhandlungstage angesetzt.

dpa