Verdi-Streik in NRW: ÖPNV, Flughäfen, Kitas betroffen – droht das Streik-Chaos?

Nachdem es erst vor wenigen Wochen zu großen Protestkationen von Verdi kam, kündigt die Gewerkschaft nun erneut Warnstreiks an.
Verdi ruft am Montag (27. März) zu Warnstreiks, unter anderem an Flughäfen, auf.
Verdi ruft am Montag (27. März) zu Warnstreiks, unter anderem an Flughäfen, auf.
Verdi ruft am Montag (27. März) zu Warnstreiks, unter anderem an Flughäfen, auf.
Verdi ruft am Montag (27. März) zu Warnstreiks, unter anderem an Flughäfen, auf.

Erst vor Kurzem rief die Gewerkschaft Verdi zu Protestaktionen in NRW im öffentlichen Dienst aus. Stadtverwaltungen und Kitas blieben geschlossen, Krankenhäuser liefen im Notfallbetrieb. Besonders hart traf es Pendler: Im öffentlichen Nahverkehr und an Flughäfen fielen zahlreiche Verbindungen aus und es kam zu massiven Verspätungen.

Die Streiks der Gewerkschaft sind damit allerdings noch nicht beendet. Ganz im Gegenteil: Verdi ruft ab Montag, dem 27. Februar, erneut zu zahlreichen Protesaktionen in ganz NRW auf.

>> KVB-Streik in Köln am Montag: Diese Busse und Bahnen fallen aus <<

Streik in NRW: Unter anderem ÖPNV und Kitas betroffen

So fordert Verdi im Tarifstreit für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen alle Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst im Großraum Köln, Bonn und Leverkusen dazu auf, ihre Arbeit am Montag niederzulegen. Es werde dadurch unter anderem zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr kommen, kündigte die Gewerkschaft an.

>>Streik in NRW: Diese Rechte besitzen ÖPNV-Fahrgäste<<

Auch in den Kommunen müssten sich die Menschen auf längere Wartezeiten in den Ämtern einstellen. Fast alle Kindertagesstätten in Köln, Bonn, Troisdorf, Hennef und Gummersbach würden betroffen sein. Das gelte ebenso für die kommunalen Krankenhäuser sowie die Versorgungs- und Entsorgungsbetriebe in der Region.

Airport Köln/Bonn vom Verdi-Streik in NRW betroffen

Für den Streiktag am Montag (27. Februar) hat die Gewerkschaft darüber hinaus Protestaktionen an den beiden größten Flughäfen in Nordrhein-Westfalen dem Flughafen Düsseldorf und dem Airport Köln / Bonn angekündigt.

>>Streik in NRW: Diese Rechte haben Fluggäste<<

„Es ist aufgrund der Streikaufrufe mit massiven Beeinträchtigungen des Flugbetriebs und einer erheblichen Anzahl an Flugausfällen zu rechnen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag (24. Februar). Passagiere würden dringend gebeten, sich vor der Anreise an den Flughafen bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter zu erkundigen, ob und wie ihre Flüge von den Warnstreiks betroffen sind.

Streik in NRW: Warnstreik ebenfalls am Flughafen Düsseldorf

Auch der vom Streik am Montag betroffene Flughafen Düsseldorf rief die Passagiere auf, sich vor Reiseantritt zum Flughafen bei ihrer Airline oder ihren Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu erkundigen.

Noch seien zwar keine Details bekannt, sagte ein Sprecher des größten NRW-Airports der dpa. „Grundsätzlich kann es aber aufgrund des Streiks zu Verzögerungen im Flug- und Abfertigungsbetrieb und auch zu Flugstreichungen kommen.“ Insgesamt sind am Düsseldorfer Flughafen nach Angaben des Sprechers am kommenden Montag (27. Februar) rund 330 Flugbewegungen geplant.

>>Flughafen Düsseldorf am Montag: über 100 Flüge bereits gestrichen – was Passagiere nun wissen müssen! <<

Darum streikt Verdi in NRW

Hintergrund seien die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.

Die Arbeitgeber hatten bei den bundesweiten Verhandlungen in Potsdam am Donnerstag (23.Februar) ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Die Gewerkschaften wiesen das Angebot der Arbeitgeber als völlig unzureichend zurück. „Statt berechtigte Warnstreiks als Reaktion auf die respektlose Haltung der Arbeitgeberseite zu diskreditieren, müssen sich die öffentlichen Arbeitgeber besser fragen, wie klug angesichts des Fachkräftemangels und steigender Preise die Verweigerung eines verhandlungsfähigen Angebotes ist“, sagte der Verdi-Bezirksgeschäftsführer für Köln-Bonn-Leverkusen, Daniel Kolle.

Am 27. März sollen die Verhandlungen für die Beschäftigten in Bund und Kommunen fortgesetzt werden. Für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen der Länder gilt ein eigenständiger Tarifvertrag.

dpa