High-Tech aus Düsseldorf: Polizisten entwickeln Infrarotkameras für Tatorte

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat in Eigenregie spezielle Kameras für die Tatortanalyse produziert. Innenminister Herbert Reul ist begeistert. Andere Bundesländer haben offenbar schon Interesse an der Technik.
Infrarotkamera KTvisio der nordrhein-westfälischen Polizei
Foto: Marcel Kusch/dpa
Foto: Marcel Kusch/dpa

Düsseldorfer Polizisten haben ein Gerät zur raschen Untersuchung von Tatorten auf Blut-, Schuh- und Schmauchspuren entwickelt.

In Eigenarbeit habe die NRW-Polizei bereits 100 der speziellen Infrarotkameras für die Tatortanalyse produziert. Die Geräte könnten auch Tätowierungen in bereits verwesender Haut wieder sichtbar machen, teilten die Behörden am Freitag mit.

Erst auf dem Display von „KTvisio“ erkennt man Schuhabdrücke und Blutflecken auf scheinbar sauberer schwarzer Kleidung. Schmauchspuren werden ebenfalls erst auf dem Display sichtbar und damit Einschusslöcher von anderen Löchern unterscheidbar.

Infrarotkamera KTvisio der nordrhein-westfälischen Polizei

Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, hält die neue Infrarotkamera KTvisio der Polizei in Nordrhein-Westfalen vor einen Stoffteppich, auf dem Fußspuren sichtbar werden. Foto: Marcel Kusch/dpa

1000 Euro pro Stück habe gekostet, was auf dem Markt 12.000 bis 35.000 Euro koste, ohne auf die Bedürfnisse der Polizei zugeschnitten zu sein. „Das ist eine Spitzenidee“, lobte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Es gebe bereits Anfragen aus anderen Bundesländern.

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Die neuen Infrarotkameras hätten sich bereits an mehreren echten Tatorten bewährt und lieferten gerichtsfeste Ergebnisse, denn die Bildaufnahmen können gespeichert werden. Neben marktüblichen Bauteilen und lizenzfreier Open-Source-Software wurde das Gehäuse von 3D-Druckern produziert.

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dpa