Großbrand in Essen: War eine Zigarette Schuld an der Katastrophe?

Mehr als 100 Menschen haben bei dem Großbrand in Essen in der Nacht zum 21. Februar ihre Wohnungen und vielfach ihr komplettes Eigentum verloren. Nun hat die Polizei einen ersten Verdacht.
Wohnkomplex in Essen brennt
So sah das ganze Ausmaß des "Infernos" in Essen aus. Foto: Stephan Witte/KDF-TV/dpa
Wohnkomplex in Essen brennt
So sah das ganze Ausmaß des "Infernos" in Essen aus. Foto: Stephan Witte/KDF-TV/dpa

Die Ruinen des großen Wohnkomplex in Essen sehen beängstigend aus. In der Nacht zum 21. Februar wütete hier ein Großfeuer und verlangte den über 150 Feuerwehrleuten alles ab. Viele ehemalige Bewohner können es auch zwei Wochen später noch nicht richtig fassen. Nicht nur sie umtreibt die Frage: Was hat das Feuer ausgelöst? Die Polizei ermittelt aktuell gegen zwei Bewohner. Der Verdacht: fahrlässige Brandstiftung.

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Essen: Kann eine Zigarette so ein Feuer entfachen?

Einer der beiden soll auf dem Balkon der gemeinsamen Wohnung geraucht und eine Zigarette nicht richtig ausgemacht haben. Dadurch soll ein Holzregal in Brand geraten sein. Eine absichtliche Brandstiftung an mehreren Stellen des Gebäudekomplexes ist aber auch noch nicht ausgeschlossen, wie es in einem vertraulichen Bericht des Innenministeriums heißt.

Tatsächlich haben die Brandermittler Zweifel, ob eine Zigarette – trotz des heftigen Sturms in der Nacht – einen so gewaltigen Großbrand ausgelöst haben könnte. Auch eine vorsätzliche Brandlegung an mehreren Stellen wurde zunächst nicht ausgeschlossen, heißt es in dem vertraulichen Bericht. Ein Brandgutachter wurde beauftragt, der seine Erkenntnisse zurzeit auswertet. Das werde wohl noch mehrere Wochen dauern.

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Schaden geht in die Millionen

Bei dem Feuer in der Nacht zum 21. Februar hatten mehr als 100 Menschen ihre Wohnungen und vielfach ihr komplettes Eigentum verloren. Zusätzlich angefacht wurde das Großfeuer durch die Windböen von Sturm „Antonia“, der die Feuerwehr auch an anderer Stelle beschäftigte. Fast ein Wunder: Nur drei Menschen wurden durch Rauchgasvergiftungen leicht verletzt. Der Gebäudekomplex muss abgerissen werden. Den Schaden schätzt Eigentümer Vivawest auf eine zweistellige Millionensumme.

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dpa