“Endlich mal die Kids auspowern!”: Ein Tag im Irrland

Das Irrland ist ein wahnwitziger Fiebertraum und Kollaborat all unserer schönsten Kinderphantasien auf rund 300.000 Quadratmetern.
Foto: Daniel Hecht
Foto: Daniel Hecht

Selbst für aktive und informierte Elternpaare ist die “Bauernhof Erlebnisoase” irgendwo im niederrheinischen Nirgendwo noch immer ein Geheimtipp, was insbesondere aufgrund der schieren Größe überrascht: Das Irrland ist ein wahnwitziger, höchst angenehmer Fiebertraum und Kollaborat all unserer schönsten Kinderphantasien auf rund 300.000 Quadratmetern.

Quadratmeter, Schwadratmeter, oder anders gesagt und zum direkten Vergleich: Das Phantasialand ist mit 120.000 Quadratmetern nichtmal halb so groß. Und ein Blick auf die Karte der Anlage verrät bereits: Auch an Attraktionen ist das Irrland nicht arm. Hinter jeder Hecke vebirgt sich ein neues Abenteuer, welches selbst Erwachsene gerne Bauklötze staunen lässt, während die Kids mit leuchtenden Augen von einem Spielgerät zum nächsten huschen.

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Ein wichtiger Disclaimer gleich vorab: Das nur einen Steinwurf von der holländischen Grenze entfernte “Irrland” in der Nähe von Kevelaer mag auch “große Kinder” faszinieren, wurde seitens der Macher hinter den Kulissen aber konkret für die jüngeren Kids entwickelt – und wird auch so vermarktet. So heißt es bereits auf der Homepage: “Bei Gruppen mit Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren, muss vorab geklärt werden, ob ein Einlass möglich ist.” – so soll vermieden werden, dass die Spielgeräte zu stark beschädigt oder zweckentfremdet werden.

Die Regeln hinter dem Irrland sollen vor allem eines garantieren: Spaß für die Kinder. Dementsprechend müssen auch Haustiere daheim bleiben – schließlich will niemand auf den vielen grünen Wiesen in Hundehäufchen treten. Und Raucher werden streng kontrolliert: Rauchen ist grundsätzlich erlaubt, ABER nur noch mit Aschenbecher (am Kiosk zum Selbstkostenpreis von 0,30 Euro erhältlich). Wer seine Kippen auf dem Boden verteilt und dabei erwischt wird, fliegt raus.

Irrland – Anfahrt, Tickets, alle Infos

Die Anfahrt von Düsseldorf aus dauert eine gute Stunde und führt euch über die A57 bis zur Ausfahrt 4 (Uedem), danach geht’s über Kevelaer ins verträumte niederrheinische Flachland. Falls die Autobahnen mal wieder verstopft sein sollten: Die B9 von Krefeld aus ist eine brauchbare Alternative.

Preislich ist der Ausflug ins Irrland gelinde gesagt ein Witz: Für 7,50 Euro gibt es das Tagesticket, an dem übrigens auch kleine Kinder nicht vorbeikommen. Für 25 Euro könnt ihr euch bereits das Saison-Ticket sichern – wer mehr als vier Aufenthalte vor Ort plant, sollte zugreifen.

Wer mit mehreren Familien zum Grillen vorbeischauen will, sollte vorab einen Grillplatz reservieren: Knapp 90 verschiedene Plätze stehen zur Wahl, darunter sogenannte „Villen“, „Pavillons“ und „Fässer“. Einige Villen bieten Platz bis zu 100 Personen, die Preise für alle Grillplätze reichen von 15 bis 100 Euro pro Tag.

Um Sack und Pack zu transportieren, solltet ihr am besten mit einem Bollerwagen vorbeikommen. Da einige Wege aus feinkörnigem Sand bestehen, sollte sich euer Gefährt damit nicht allzu schwer tun – ansonsten könnt ihr auch vor Ort einen Bollerwagen zum Tagesmietpreis von 3 Euro (plus 10 Euro Pfand) ausleihen. Wichtig: Insbesondere Rollstuhlfahrer dürften sich in einigen Bereichen äußerst schwer tun!

Im Irrland gibt es mehrere Möglichkeiten für einen kurzen Snack, sowie eine Pommes-Schmiede im Irrland-Nord – auch hier sind die Preise extrem überschaubar und äußerst charmant gestaltet. Mitgebrachte Babynahrung kann an den Kiosken im Park aufgewärmt werden.

Noch eine wichtige Info für alle Wasserratten: Insbesondere im Sommer solltet ihr unbedingt Badekleidung mitnehmen – nur damit dürft ihr auf die großen Wasserrutschen, oder ins riesige „Südsee“-Areal.

Was unternimmt das Irrland gegen den Corona-Virus?

In Zeiten von Corona hört sich die Idee das Irrland zu besuchen erstmal komplett bescheuert an: Freilaufende Kinder die alles angrabbeln und ansabbern? Tausende Menschen mit unzähligen Kontaktmöglichkeiten? Eine Petrischale des Grauens!

In Realität war unser Besuch Ende Mai 2020 alles andere als „grauenhaft“: Im Gegensatz zu den letzten Jahren ist der Besuch des Irrlands nur mit dem Vorabkauf von Online-Tickets möglich. So wird der Zulauf stark reglementiert, was sich bereits zum Start in den Tag andeutete: Um 11 Uhr, zwei Stunden nach Öffnung, waren die Parkplätze noch immer leer genug, um gleich vor dem Eingang parken zu können.

Im Park selbst zerstreut sich die Masse an Menschen: Beinahe alle Indoor-Bereiche sind komplett geschlossen, an den Kiosken und an den Kassen gilt Maskenpflicht. Einziger Minuspunkt, den ich persönlich auf meiner Liste verbuchen konnte: Die zwei Desinfektionsmittel-Spender, die ich benutzen wollte, waren beide komplett leer.

Unsere Highlights im Irrland

Es fällt schwer wirklich alle Highlights aufzuzählen – nicht etwa, weil es zu viel Platz verschwenden und zu viel Arbeit machen würde, sondern schlicht, weil es ein wenig so wäre, wenn euch jemand des Ende eines coolen Films verraten würde. Insbesonder zum ersten Besuch gehört diese gesunde Portion „Forscherdrang“ unbedingt dazu, diese stete Spannung „Was verbirgt sich hinter der nächsten Ecke?“. 

Die gesamte Gestaltung des Irrlands scheint auf diesem Grundgedanken aufzubauen: „Nicht alle, die sich verlaufen haben, irren herum.“ Wer sorgsam hinschaut, entdeckt in vielen Hecken bewusst gesetzte Schlupflöcher. Und wer seinen Kindern in eine der zahlreichen Tunnel-, Heckenlabyrinth- und Mais-Anlagen folgt, wird schnell einige Jahre jünger. 

Einige Dinge will ich doch kurz erwähnen: Zu den 80 (!) Attraktionen gehört etwa der im Irrland-West beheimatete Airport Power-Tower, ein riesiger Funkturm mit mehreren Rutschen. Angaben über die Höhe konnte ich nicht finden, vielleicht sind es 15, vielleicht auch 20 Meter, anfühlen tut es sich jedenfalls nach 100 Metern.

Wenn der Sohnemann dann noch unbedingt auf die Turborutsche will, müssen sich selbst einige hartgekochte Männer den inneren Dämonen stellen: Ja, es kann durchaus spannend sein, sein Kind auf eine rutschige Matte zu bugsieren und seinen fetten Hintern gleich dahinter zu positionieren, während nur wenige Zentimeter vor den Füßen des Kindes die Rutsche in senkrechter Lage mehrere Meter in die Tiefe geht. Fast freier Fall. Fast vollkommener Herzinfakt. Fast schneller vorbei, als gedacht.

In vielen Teilen des Irrlands findet ihr umfunktionierte Flugzeuge und Hubschrauber, die über Treppen und Rampen erklettert werden können – um dann auf diversen Rutschen wieder herabzukommen. Der „Paradies-Vogel in der Fernweh-Area“ wird von zwei Roboter-Piloten gesteuert, im Innenraum der riesigen Maschine erwartet euch ein „Wundertunnel“, in dem sich der Boden, die Decke und die Wände in einem Zylinder um euch herum drehen.

Neu mit dabei und bereits abgeschlossen ist die „Piazza della Pizza“ vor dem Collosseum: Der neue Snack-Bereich war zu unserem Besuch leider noch geschlossen. Nur wenige Meter weiter befindet sich eine neue Attraktion in Bau: Der „Römische Wasser-Aquädukt“ soll eine 120 Meter lange Wasserrutsche werden.

Insgesamt hat das Irrland übrigens schon über 20 Jahre auf dem Buckel: Entstanden ist der Park 1999 aus einem Bauernhof mit Maislabyrinth, 2020 blicken die Verantwortlichen nun auf die irrwitzige Fläche von 300.000 Quadratmetern. Und die neuen Baustellen zeigen: Das Irrland scheint trotz der schieren Größe noch immer nicht fertiggestellt zu sein. Wir sind gespannt, was uns der in Zukunft noch vor Ort erwartet – und kommen gerne wieder!

Alle Infos zum Irrland findet ihr auf der offiziellen Homepage.

Adresse: Irrland Erlebnislabyrinth – Die Bauernhof-Erlebnisoase, Am Scheidweg 1, 47624 Kevelaer-Twisteden, Nordrhein-Westfalen
Telefon: +49 (0)2832 976-656
Mail: info@irrland.de

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