Cranger Kirmes: Platznot, Wucher, Überfall – die Bilanz zur Kirmes

Die Cranger Kirmes in Herne ist in vollem Gange. Doch nach dem ersten Wochenende 2022 wird auch viel Kritik am Volksfest laut.
Cranger Kirmes 2022
Die Cranger Kirmes 2022 bei Tag. Foto: Christoph Reichwein/dpa
Die Cranger Kirmes 2022 bei Tag. Foto: Christoph Reichwein/dpa

Seit dem 4. August ist das größte Volksfest Nordrhein-Westfalens zurück! Die Cranger Kirmes in Herne findet nach zwei Jahren Pandemie-Pause wieder statt und zieht die Besucher in Massen an. So sehr, dass es vielen Menschen sogar zu voll ist.

Großer Andrang auf der Cranger Kirmes

„Dieses Wochenende war es echt zu voll“, „Mega geil, aber echt zu voll“ oder ähnlich heißt es in vielen Beiträgen bei Facebook. Mancher befürchtet bei einer aufkommenden Panik sogar eine „Loveparade 2.0“ und will sich lieber nicht ausmalen, was passieren könnte.

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Tatsächlich war der Andrang bereits in den ersten Tagen sehr groß. Seit dem Start sollen bereits 1,5 Millionen Besucher auf der Cranger Kirmes gewesen sein. Daher war der Besuch in vielerlei Hinsicht für manchen eher ärgerlich und mit viel Frust versehen. “ Verstehe nicht, wer sich das grundsätzlich antut und das mit Freude. Kaum laufen können und nicht mal Platz haben, um sich in Ruhe was anzusehen“, schrieb ein sichtlich genervter User bei Facebook.

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Cranger Kirmes: Preise deutlich angehoben

Doch die Kritik richtet sich nicht nur gegen die Menschenmassen, auch die Preise und die neuen Regelungen des Verkehrs ziehen sehr viel Unmut auf sich. Gerade bei den Preisen auf der Cranger Kirmes ist „Wucher“ oft das Wort der Stunde.

Zwar wurden die Preise für Fahrgeschäfte nur moderat (0,50 bis 1,00 Euro) angezogen, bei Bier, Pommes und Co. muss allerdings deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden als vor Corona. So findet ein Nutzer auf Facebook 4,90 Euro für ein 0,5-Liter-Wasserglas „sportlich“, ein anderer beschwert sich darüber, dass er für zwei Portionen Currywurst mit Pommes satte 15 Euro hinlegen muss. Auch die Preise fürs Bier, die ab 4 Euro aufwärts beginnen, werden nicht von der Kritik verschont.

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Neben den Preisen für Verpflegung werden auch die Parkkosten stark bemängelt. Von 5 bis 7, teilweise bis zu 10 Euro für einen Parkplatz ist die Rede. Auch die großflächigen Sperrungen rund um die Cranger Kirmes stoßen vielen Besuchern unangenehm auf.

Viele Straßensperrungen wegen Cranger Kirmes

Tatsächlich waren die Straßen in Herne am ersten Wochenende zwischenzeitlich sogar so voll, dass die Polizei die Besucher vorsorglich bat, mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln zum Gelände der Cranger Kirmes zu reisen. Zusätzlich wurden zwei Autobahnabfahrten gesperrt, um den Verkehr in der Stadt etwas zu entlasten. Ein Ärgernis für diejenigen, die extra für die Cranger Kirmes anreisten.

So wurden die beiden Ausfahrten Herne-Crange und Herne-Wanne der Autobahn 42 dicht gemacht. Zudem war bereits im Vorfeld die Heerstraße von der Corneliusstraße bis zur Dorstener Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt worden, nur wer eine Genehmigung besaß, durfte weiterfahren. Zusätzlich ist auch die Dorstener Straße zwischen der Kreuzung Recklinghauser Straße und der Auf-/Abfahrt zur A 42 Herne-Crange für die Dauer der Kirmes gesperrt.

Viel Gewaltbereitschaft auf der Cranger Kirmes

Ein weitaus größeres Problem waren aber die vielen kriminellen Delikte, die bereits in den ersten Tagen vor sich gingen. So war von vielen Rangeleien und Handgreiflichkeiten sowie einer allgemein hohen Gewaltbereitschaft die Rede und Rettungswagen im ständigen Einsatz. Am Samstag wurden zwei Jugendliche Opfer eines Raubüberfalls, bei dem einem der Teenager auch ins Gesicht geschlagen wurde. Die fünfköpfige Gruppe der Täter konnte sich im Gedränge unbemerkt davonmachen, die Polizei hofft nun auf Zeugen.

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