Flughäfen Düsseldorf und Köln: Droht der nächste Kollaps in den Herbstferien?

Die nächsten Ferien sind nicht mehr weit, die Personalprobleme an den Flughäfen aber sind nicht behoben. Es droht erneut Chaos.
Düsseldorf Flughafen Parkhaus
Ein Parkhaus am Düsseldorfer Flughafen. Foto: Shutterstock/Thomas Quack
Ein Parkhaus am Düsseldorfer Flughafen. Foto: Shutterstock/Thomas Quack

Nach den Ferien ist vor den Ferien. Die Sommerferien sind passé, die Herbstferien stehen in Nordrhein-Westfalen jedoch bereits schon wieder vor der Tür. In einem Monat ist es soweit, dann geht die nächste Urlaubssaison los. Und damit auch der nächste Stresstest für die Flughäfen in NRW.

Bereits in den Sommerferien standen aber der Flughafen Düsseldorf als auch der Flughafen in Köln massiv in der Kritik. Etliche Flugausfälle, erhebliche Probleme beim Check-in sowie an der Gepäckausgabe und stundenlange Wartezeiten prägten das Bild der sechs Wochen. Für die Herbstferien wird daher schon das Schlimmste befürchtet.

Denn nach wie vor ist die Personalnot an beiden Flughäfen riesig. Laut dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ fehlen in Köln über 100 Mitarbeiter, in Düsseldorf bis zu 500. Daher rechnen Kenner der Szene wie der Sekretär der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Özay Tarim mit einer Wiederholung der Ereignisse. Denn es gibt schlicht keine Neueinstellungen.

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Nach wie vor verweisen die Flughäfen bei den Personalproblemen auf die Sicherheitsdienste und das diese für den Mangel an Personal verantwortlich seien, nicht aber die Flughafen-Betreiber. Damit liege die Zuständigkeit eben bei der Bundespolizei. Für Tarim liegen die Probleme aber sogar noch etwas tiefer. Denn für ihn sind die Arbeitsbedingungen der Schlüssel. So lange die Sicherheitsfirmen pro abgefertigten Fluggast bezahlt werden, wird eben so viel Personal eingespart, wie möglich, damit die Abfertigung möglichst lukrativ bleibt.

Verantwortung wird hin und her geschoben

So werden kaum neue Leute eingestellt und wenn, dann nur auf Teilzeitbasis, damit in den reiseärmeren Monaten nicht zu viele Mitarbeiter bezahlt werden müssen. Die Bundespolizei wiederum weist die Kritik von sich und erklärt, dass die Verantwortung bei den privaten Firmen, Flughafenbetreibern und Airlines liege. Diese hätten die Rahmenbedingungen ändern müssen und hätten dies versäumt.

Daher fordert die Bundespolizei in Person vom Vorsitzenden der Bundespolizeigewerkschaft Heiko Teggatz auch, Privatunternehmen aus der Luftsicherheit eher abzuziehen und die Aufgabe zu verstaatlichen. „Die Technikbeschaffung kann privat bleiben, aber das Personal gehört in die öffentliche Hand. Das wäre ein attraktiver Arbeitgeber, bei dem sich Menschen bewerben können. Ohne vernünftige Arbeitsbedingungen sehe ich echt schwarz.“

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Ein angekündigter Arbeitskreis mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vor den Sommerferien hat bis heute nicht stattgefunden. Auch beim Bundesinnenministerium wiegelt man ab und erklärt, dass die Probleme ja vor allem deshalb auftraten, weil die Flugreisenden zu viel Handgepäck mitgenommen hätten und es außerdem auch nur an einem Drittel aller Flughäfen zu Problemen gekommen sei. Stattdessen sei man zuversichtlich, „dass es den Fluggesellschaften und Flughafenbetreibern nunmehr gelingt, stabile Vorprozesse zu gewährleisten“.

Das klingt ganz danach, als sollte sich das Chaos in den Herbstferien an den Flughäfen in NRW wiederholen. Besserung ist jedenfalls nach diesen Worten nicht in Sicht. Die Verantwortung will offensichtlich niemand übernehmen. Den Preis zahlen die Reisenden und Urlauber am Ende an den Flughäfen.