Düsseldorf macht die Königsallee dicht – kommt das Altstadt-Verweilverbot?

Am Pfingstwochenende sind in Düsseldorf viele Menschen in die Altstadt geströmt und sorgten für Menschenansammlungen. Für Ärger sorgten zudem Autoposer auf der Königsallee. Nun reagiert die Stadt mit ersten Maßnahmen.
Düsseldorf Altstadt
Foto: Shutterstock/trabantos
Foto: Shutterstock/trabantos

Nach einem chaotischen Wochenende in Düsseldorf hat die Stadt auf die zahlreichen Verstöße gegen die Corona-Auflagen, Menschenansammlungen und die Autokorsos auf der Königsallee reagiert. Die „Kö“ soll künftig an Wochenenden und vor Feiertagen für den nächtlichen Autoverkehr gesperrt werden. Das gab die Stadt in einer Pressemitteilung bekannt.

Am Dienstag haben sich angesichts der Vorkommnisse vom Pfingstwochenende Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Ordnungsdezernent Christian Zaum mit Polizeipräsident Norbert Wesseler und Thorsten Fleiß, Leiter der Polizeiinspektion Mitte, sowie Giuseppe Saitta, Thomas Kolaric und Dino Cesljas als Vertreter der DEHOGA Nordrhein getroffen.

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Für die Königsallee, die auch unabhängig von der Corona-Pandemie immer wieder von der Autoposer-Szene stark frequentiert wird, wurde beschlossen, die Straße freitags, samstags und in Nächten vor Feiertagen generell und sonst anlassbezogen für den nächtlichen Autoverkehr zu sperren.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Die Bilder des vergangenen Wochenendes von der Königsallee dürfen sich so nicht wiederholen. Daher werden wir diese nächtliche Sperrung zusammen mit der Polizei ab dem kommenden Wochenende umsetzen. Die Details werden noch ausgearbeitet.“

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Kommt das Verweilverbot für die Altstadt in Düsseldorf?

Die Situation in der Altstadt, die am Pfingstwochenende stark besucht war, war ebenfalls Thema der Gespräche. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Polizeipräsident Norbert Wesseler sind sich einig, dass die besondere Situation der Landeshauptstadt eine verstärkte Präsenz von Einsatzkräften erfordert.

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Stadt, Polizei und DEHOGA sind sich zudem einig, dass man gemeinsam sicherstellen möchte, dass alle ihren Aufenthalt in den geöffneten Bereichen der Außengastronomie und unter Beachtung der geltenden Hygienemaßnahmen coronakonform und entspannt genießen können.

Dichtgedrängte Menschenansammlungen ohne Maske und Abstand sollen aus Infektionsschutzgründen weiterhin vermieden werden – zumal einige Besucherinnen und Besucher insbesondere zu später Stunde und mit mutmaßlich zunehmendem Alkoholkonsum uneinsichtiger wurden.

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Es wurden daher verstärkte Maßnahmen wie ein abendliches Verweil- und Alkoholkonsumverbot im öffentlichen Raum der Altstadt und der Rheinuferpromenade diskutiert, für die sich auch die Polizei in dem Gespräch nochmals stark gemacht hat und das auch die Gastronomen befürworten würden. Dies wird nun am Mittwoch im Krisenstab der Stadt abschließend beraten.

Eine Zugangskontrolle in die Altstadt (ähnlich der Kontrollen beim Glasverbot) wurde von allen Beteiligten als nicht praktikabel und rechtlich auch nicht möglich eingestuft und daher als mögliches Instrumentarium verworfen.

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Kritik am bisherigen Krisenmanagement gab es von der SPD. Der Düsseldorfer SPD-Vorsitzende Oliver Schreiber warf Oberbürgermeister Keller „Planlosigkeit“ vor. Keller spreche nicht früh genug mit Polizei und Wirten, um brenzlige Lagen rechtzeitig zu entschärfen.

Das Düsseldorfer Ordnungsamt zählte nach Angaben der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der Überwachung der Coronaschutzverordnung in der Zeit von Freitag bis Pfingstmontag insgesamt 193 Einsätze. Insgesamt wurden demnach 313 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet und geschätzt über 1000 Verwarnungen ausgesprochen.